...das verschiebe nicht auf morgen. Das gilt auch für meinen Eintrag, den ich eigentlich erst am Wochenende machen wollte. Aber wie das nun mal so ist, kommt das immer alles anders. Morgen ist mein Vater unterwegs und da soll meine Mutter nicht so lange alleine vor der Glotze sitzen. Am Samstag beginnen wir damit, für den Advent zu dekorieren. Ist es also wieder so weit? Anscheinend ja. Irgendwie kann man das fast gar nicht glauben. Das Jahr hat doch eben erst angefangen und nun neigt es sich dem Ende entgegen. Da ist garantiert der Wurm drin, anders kann ich mir das nicht vorstellen. Eigentlich ist das jetzt auch egal, denn ich habe im Moment ganz andere Sorgen. Ich mache mir mal wieder Sorgen um meine Mutter, der es heute nicht sonderlich gut geht. Jetzt geht es ihr wieder etwas besser, aber der Tag war nicht sonderlich gut. Hört das denn nie auf? Ist es echt schon so weit, daß man mit dem Schlimmsten rechnen muß? Genau das will ich eben nicht, zumindestens jetzt noch nicht. Ich will den Teufel ja nicht an die Wand malen, aber ich rechne schon fast damit, daß meine Mutter irgendwann wieder ins Krankenhaus muß. Wenn das so ist, gehe ich zwischen den Jahren freiwillig arbeiten, so komme ich wenigstens zur Ruhe. Noch mal halte ich das nicht aus, das steht schon mal fest. Vielleicht war das ja nur so eine Phase und die Welt sieht morgen wieder anders aus. Mehr wünsche ich mir eigentlich gar nicht. Das reicht ja wohl auch.

Gestern war Betriebsversammlung. Ich wollte erst nicht gehen, habe es mir dann aber doch anders überlegt. Den Gang hätte ich mir echt sparen können, denn so viele Neuigkeiten gab es nicht. Die schwarze Null wird erreicht und was den Verkauf der Firma angeht, so liegt das erstmal auf Eis. Es muß nämlich alles passen und so lange das nicht der Fall ist, geht alles seinen geregelten Gang. Zumindetens etwas. Am Ende gab es sogar eine Überraschung von der Geschäftsleitung: in vier Wochen ist Weihnachten. Hätte er das nicht erwähnt, hätte ich zu Hause gesessen und hätte überlegt, warum wir eigentlich frei haben. Wenn das die Art ist, seinen Humor an den Mann zu bringen, sollte er sich vielleicht Leute suchen, die damit auch was anfangen können. Seit heute ist auch unser Vorgesetzter wieder da und wir wissen nun auch, warum er krank war: er hatte ein seelisches Tief. Zum einen ist seine Krankheit daran schuld, zum andern macht er sich Gedanken, was aus der Firma wird. Es geht jeder anders damit um. Ich lasse den Gedanken gar nicht erst an mich ran. Ich weiß, daß das blöd klingt, aber wenn ich mir jeden Tag Gedanken darüber mache, drehe ich auch noch am Rad. Das kann ich momentan gar nicht brauchen. Ich habe ja schon damit zu kämpfen, morgens mein Bett zu verlassen. Eine Sache, die eher lapidar ist, die ich aber nicht ändern kann. So einfach ist das.