...ist seit heute unser Nachbar. Ich war nämlich gezwungen, ihn anzurufen und ihn zu bitten, seine Wäsche abzunehmen, weil ich unsere Wäsche sonst nicht aufhängern kann. Er sei am Freitag aus dem Urlaub gekommen und da dachte er, daß es doch nicht schlimm ist, wenn er das, was er hat, auch aufhängt. Ich kann unsere Wäsche doch aufhängen, dazu bräuchte ich bloß in der Ecke anfangen. Natürlich kann ich das nicht, denn laut Plan bin ich dran. Und das weiß er auch, denn er hat ebenfalls den entsprechenden Plan. Außerdem sind wir ja auch erst aus dem Urlaub gekommen. Und wenn zwei Personen aus dem Urlaub zurück kommen, hat man nun mal mehr Wäsche zu waschen, als wenn nur eine Person aus dem Urlaub zurück kommt. Seine Ausrede war der Knaller: was ich mich denn so anstelle, ich wasche doch eh erst ab Montag. Ich habe noch nie am Montag gewaschen, aber das macht nichts. Wenn ihm das so wichtig ist, hätte er auch fragen können, ob ich was dagegen habe, daß er sein Zeug dazu hängt. Da wäre ich die Letzte gewesen, die was gesagt hätte. Ich bin davon überzeugt, daß er durch unsere Wäsche läuft, wenn er seine Sachen abnimmt und das möchte ich nicht unbedingt. Über diese Tatsache hat sich V. auch schon mal beschwert.

Auch der heutige Tag war faul. Was soll man auch machen, wenn es uns nicht so gut gegangen ist? Im Gegensatz zu gestern hat es sich zwar abgekühlt, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß der Körper gar nicht mehr weiß, wie er sich noch verhalten soll. Es ist also nicht weiter verwunderlich, daß ich kurz vor dem Zusammenbruch stand, als ich vom Keller wieder in die Wohnung kam. Diese Probleme habe ich sonst nicht. Doch ich halbe alles überstanden und das ist auch gut so. Jetzt mache ich mir schon so meine Gedanken, wie ich in den nächsten zwei Wochen in die Firma komme. Ab morgen fahren ja die Züge so gut wie gar nicht. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und habe auf die Seite der Bahn geschaut. Die S1 ist die einzige Bahn, die fährt. Das kann morgen aber wieder ganz anders sein. Ich werde bis zu meiner Rente nie erleben, daß bei der Bahn mal alles ohne Probleme läuft. Das werden ja lustige 15 Jahre. Was würde R. jetzt sagen? Augen auf bei der Berufswahl. Und ich soll doch auch an meine Lebensqualität denken. Bis zur Rente halte ich das ständige Pendeln nicht aus. Dafür kann ich mir dann aber anhören, daß ich bis 70 arbeiten muß, weil ich ja nur einen gechillten Bürojob habe. Doch zum Glück muß ich mir das dumme Gequatsche nicht mehr anhören, weil ich ihn seit drei Monaten  bei WhatsApp blockiert habe.