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Tagebuch Sommer
2016-07-03 17:10
Niemand liebt mich

Wenn ich an Freitag denke, ist da was Wahres dran. Ich sehe ja ein, daß es nicht korrekt war, was ich gemacht habe, aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Ich weiß, daß ich bei meinem Kollegen unten durch bin und mir ist auch bewußt, daß er seine Meinung nicht mehr ändern wird. Dann läßt er es eben bleiben. Vielleicht hat sich seine Laune ein wenig gebessert, wenn ich aus dem Urlaub wieder da bin. Damit der Fall eintritt, müßten Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen, von daher das ist eher unwahrscheinlich. Was hätte der Kollege denn gemacht, wenn ich in dieser Woche krank gewesen wäre? Dann wäre die Arbeit auch liegen geblieben. Ich war aber nicht krank und hätte ohne Ende in die Tasten hauen können. Das ändert aber auch nichts an der Tatsache, daß Ekel Alfred dennoch jeden Tag 10 Stunden im Büro sitzt. Er kann mir nämlich nicht erzählen, daß er nach mir in den Feierabend startet, auch wenn ich die Sachen für die nächsten drei Tage vorbereitet hätte. Ich möchte an der Stelle kein Mitleid haben und ich verlange auch nicht, daß man mir Recht gibt, oder mir über den Kopf streicht. Ich gehe sogar so weit und bringe ein paar Sachen auf den Punkt, an die keiner denkt, Als ich Ende März 2012 meine erste Gesichtsnervenlähmung hatte, war am Anfang von einem Schlaganfall die Rede. Ich hätte sofort zur Betriebsärztin gehen können, habe damit aber bis zum Mittag gewartet. Wäre es schlimmer gewesen, hätte ich vermutlich jetzt noch ein Problem. Zum Glück war es nicht so schlimm, aber am Ende dankt einem das kein Mensch. Anfang Juli 2014 hatte ich die zweite Gesichtsnervenlähmung und ich mußte natürlich arbeiten gehen. Es war zwar nicht lange, aber auch da hätte jede Minute gezählt. Was mache ich blöde Kuh, nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde? Anstatt am nächsten Tag zum Arzt zu gehen und mir für den Rest der Woche eine Krankmeldung zu holen, gehe ich gehe natürlich arbeiten, weil meine Kollegin ja noch Urlaub hatte und ich vier Tage später selbst in den Urlaub gefahren bin. Auch dafür dankt einem keiner, aber nun gut. Der einzige, der sich gefreut hat, daß ich wieder da war, war C. Ich weiß noch nicht mal, ob sich Ekel Alfred positiv geäußert hat, daß ich so schnell wieder im Büro war. Die Sachen sind vergessen und fertig ist die Laube. Es darf keine Entschuldigung dafür sein, was ich gemacht habe. Wenn ich ehrlich bin, habe ich wegen morgen ein total ungutes Gefühl. Ich darf mir aber nichts anmerken lassen, denn damit ist niemanden geholfen. Wenn ich doch nur schon Urlaub hätte, könnten mich alle den Buckel runter rutschen. Da muß ich jetzt durch.

Ich könnte mir ein Herz nehmen und Ekel Alfred fragen, ob auch ich ehrlich zu ihm sein darf. Ich könnte ihm sagen, daß ich es unfair finde, daß er sich nur um die Sachen kümmert, die von der KBS kommen. Sind keine Sachen da, guckt er abfällig ins Körbchen für die PTS und geht zurück an seinen Schreibtisch. Würde er auch nur einmal in das Körbchen gucken, wüßte er, daß auch da Sachen für Spanien drin liegen. Wenn ich ihm die Sachen auf den Tisch lege, wirft er mir böse Blicke zu und fragt mich, was er damit soll. Vielleicht sich damit den Hintern abwischen, keine Ahnung. Wenn ich so was schon höre, kriege selbst ich als Frau einen Megaständer. So war das nämlich auch mit dem Auftrag für Österreich. Es war nie die Rede davon, daß er das machen soll. Ich habe ihm nur eine Frage gestellt, eine Antwort von ihm hätte voll und ganz gereicht. Geht er zu den Jungs, guckt er nach den Aufträgen für Spanien und der Rest bleibt an mir hängen. Auch wenn er im letzten Jahr gesagt hat, wer was bearbeiten soll, muß das nicht heißen, daß das jetzt immer so weiter gehen soll. Es ist doch völlig egal, wer was bearbeitet. Er bricht sich doch keinen Zacken aus der Krone, wenn er sich auch um Dinge kümmert, die er nicht so gerne machen will. Für wen hält er sich? Für den lieben Gott persönlich? Mir hält er vor, daß ich zu oft telefoniere. Und er telefoniert nicht privat? Das macht dann seine persönliche Assistentin, ich vergaß. Wie konnte ich jetzt nur so blöd sein? Er hat sich doch darüber aufgeregt, daß sich Herr E. nicht für die ganze Situation interessiert, als wir drei Tage zu zweit im Büro waren. Er fand es zum kotzen, daß sich C. nicht zu uns ins Büro setzt und ein paar Lieferscheine abbucht. Von mir aus kann er sich gerne bei Herr E. über mich beschweren. Ich überlege ernshaft, ob ich C. morgen sagen soll, was am Freitag vorgefallen ist. Dabei bin ich ja nicht so der Typ, der andere Leute in die Pfanne hat. Aber was soll ich denn machen? Schlimmer wie jetzt kann es doch eh nicht mehr werden. Oh Mann, es ist echt alles so furchtbar. Ich bin es aber auch selbst schuld, denn wenn ich mehr gemacht hätte, dann hätte ich diese Probleme nicht. Daran hätte ich wirklich früher denken müssen. Ich weiß, daß ich in letzter Zeit viel zu oft über meinen Job gemeckert habe und daß mir alles zum Hals raus hängt. So was ist doch völlig normal. Ich mache den Job auch gerne und ich bin noch immer froh darüber, daß das mit dem Festvertrag geklappt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn ich mir wirklich einen neuen Job suchen müßte. So einfach ist das nicht, denn die Jobs liegen nun mal nicht auf der Straße. Was die nächsten Tage angehen, habe ich nicht so viele Möglichkeiten: ich kann mich in der kommenden Woche um Inland kümmern, oder ich lasse den Teil ein paar Tage links liegen und mache noch was für den Export. Was aber zum Scheitern verurteilt ist, denn der Zug ist so was von abgefahren. Dumm gelaufen.

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