Willkommen auf Tagtt!
Friday, 26. April 2024
Tagebücher » Schalk » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch Schalk
2011-04-28 20:24
Oh wei oh wei

Der Irr- und Wahnsinn hält in gewissen Regionen offenbar breitflächig Einzug, wollte man die Meldung einer großen Boulevardzeitung ernst nehmen.

„Um den inhaftierten chinesischen Künstler Ai Weiwei freizupressen, drohen Berliner Kollegen einen Rauhaardackel zu köpfen – mitten auf der Schildergasse vor der Antoniterkirche!
Mit dabei: der Berliner Künstler Carlos Wagner (45). „Dieser Tage sprachen mich junge Kollegen auf Unterstützung einer ,Schock-Aktion zum Wachrütteln‘ an. Ich habe zugesagt“, schreibt Wagner in einer Presseerklärung.
Die Hinrichtung soll am 9. Mai um 14 Uhr stattfinden, falls die Chinesen Ai Weiwei bis dahin nicht freilassen. Wagner will auf jeden Fall da sein. „Vielleicht bring ich ja die Axt mit“, kündigt er in der Erklärung vergnügt an.
Die Stadt Berlin ist entsetzt!
Sie hat Wagner 1995 den Kunstpreis verliehen. Jetzt sagt Sprecherin Inge Schürmann: „Was die vorhaben, hat mit Protest nichts zu tun. Wie kann man eine abhängige Kreatur nur so missbrauchen wollen?!“
Schürmann hat das Veterinäramt eingeschaltet: „Die Kollegen werden bei der Anwendung und Durchsetzung des Tierschutzgesetzes nicht zimperlich sein und das Töten eines Hundes auf keinen Fall dulden!“
Carlos Wagner ließ gestern eine BILD-Anfrage unbeantwortet, schreibt aber in seiner Erklärung: „In China glaubt man, dass das Blut des Hundes den Dämon entlarvt.“ Widerlich! "


Natürlich ist es schlimm, dass Ai Weiwei offensichtlich ungerechtfertigt inhaftiert ist, doch sollte man in der Wahl der Mittel so agieren, dass die Bevölkerung, an die die Aktion ja gerichtet ist, einem auch zuhört und nicht zum Feind wird.
Worum es geht interessiert gar keinen mehr, denn alle sehen nur noch den hingerichteten Hund, der bis 1987 übrigens noch schlachtbares Haustier in Deutschland war und in China ohnehin noch verspiesen wird.
Von daher interessiert die Chinesen die Aktion schon mal gar nicht.

Vielleicht hätte man mal den Oberbürgermeister in Trab setzen und mit der Kündigung der Städtepartnerschaft drohen lassen sollen.


Es lebe der Irrsinn.

Erst muss der Hund ja mal tot sein.
Ein Tierarzt hat weder Wumme, um dem Samuraischwert entgegenzutreten, noch ist das Mitführen von Rauhaardackeln oder Äxten verboten.

Und was ist, wenn es dann ein Langhaardackel ist, der als Opfer nicht erkannt wurde?

Ich denke mal, dass Schürmanns Dackel überleben, die Polizei eingeschaltet und wachsam sein sowie der Menschenauflauf enorm sein wird.

Eins haben die Aktivisten jedenfalls erreicht :Aufmerksamkeit schaffen – wenn auch mit ungeeigneten Mitteln,
denn sie werden den Montag wenig Zuneigung erfahren bei ihrer Demonstration.
Und je nach Mondstand werden die Berliner ohnehin unlustig, um nicht agressiv zu sagen.
Die Dummheit hatte ich bislang eigentlich immer dem Neumond zugeschrieben. Aber uneigentlich scheint das eher ein Dauerzustand zu sein.

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

Schalk Offline

Mitglied seit: 29.03.2005
DE mehr...
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2011-04-28 20:24