"So laufen die Jahre weiter ins Land,
So fängt das Neue nach dem Alten an.
Wir sind auf der Reise, und irgendwann,
Kommen wir an, kommen wir an.
Wir starten von vorne, geben fast auf,
Wir stolpern und fallen und ziehen uns wieder rauf.
So laufen die Jahre, und irgendwann
Kommen wir an, kommen wir an"

Die letzten Wochen fühle ich mich irgendwie nicht angekommen. Ich dachte immer ich wäre das, aber dem ist nicht so. Seit der Verkündung in der Firma mit der Betriebsverlegung steht irgendwie alles Kopf. Mal mehr, mal weniger. Es gibt gute Tage, an denen auch die Arbeit fluppt. Generell bin ich nach wie vor gerne im Büro. Ich mag meine Arbeit und meine Kollegen sehr. Wir arbeiten in einem super Klima. Fast alle zumindest. Ausnahmen gibt es immer und überall.
Und dann ist da das Wissen, das bereits in 2 Wochen die erste Kollegin geht. Wir wollen ein Fotoalbum basteln, ich habe dazu alte Bilder von Firmenfeiern durchgesehen. So unbeschwert werden wir in der Konstellation nie wieder zusammen kommen. Und ich hoffe, wenn ich woanders bin, das ich dort genauso ankomme und mich dort genauso wohl fühle wie jetzt. Ich glaube das ist die Sorge aller die sich jetzt bewerben. Bei einem mehr, bei dem anderen weniger. Es ist halt auch eine Komfortzone die man hat. Unsere Teamleitung lässt ja alles durchgehen. Wir planen vieles selber, organisieren alles selber und im Prinzip sitzt da die Teamleitung um unsere Gleitzeit- und Urlaubsanträge zu genehmigen, was sie auch ohne Umschweife tut. Wir können kommen und gehen wie und wann wirr wollen und wenn wir mal ne halbe Stunde am anderen Tisch stehen und quatschen dann sagt auch niemand was. Das es auch anders geht weiß ich aus meiner Zeit im Contact Center. Urlaub war da immer Thema wegen der Erreichbarkeit und es gab auch mal Urlaub oder auch Brückentage die dann einfach nicht genehmigt wurden. Mit Kollegen Quatschen war nicht, Pause strikt nach Plan etc. .. Das sind eben zwei total krasse Unterschiede. Letztlich fängt man, egal wo man landet, wieder bei null an und ich glaube nicht das es so eine Komfortzone so schnell wieder geben wird. Und ich glaube, das wissen auch alle anderen. Ob das auch bei uns alles so bleibt wenn wir letztlich umgezogen sind ist ja auch die Frage. Dann kommen die Kollegen aus MG dazu, da wird sich einiges ändern. Ob das alles so positiv sein wird ist die Frage. Ich muss mich von dem Gedanken an diese Komfortzone verabschieden und schauen das ich was geeignetes finde wo ich mich wohl fühle. 3 Bewerbungen habe ich noch laufen. Eine in Essen, ich weiß nicht ob das primär meine erste Wahl wäre. Mein Schwager arbeitet dort. Ich kann es nicht sagen. Dann bei der Finanzverwaltung. Ich habe allerdings wenig Hoffnung das da noch was kommt. Bewerbungsfrist war der 06.09., bis jetzt kam gar nichts. Und ich würde wetten das sich da viele beworben haben. Nicht nur von uns, generell. Immerhin suchen die 100 Leute. Ich habe in dem Bereich keinerlei Erfahrungen. Es wird viele weitere Bewerber geben, die da weit mehr Erfahrungen haben. Zudem haben die ja noch mein "altes" Anschreiben erhalten, das, was über 2 Seiten geht. Anfang der Woche habe ich dann eine weitere rausgeschickt an einen Insolvenzverwalter. Auch da habe ich mit mir gehadert. Würde ich das schaffen?! Ist das was für mich? Nun muss man unterscheiden, da wo ich mich beworben habe, das ist eine riesen Kanzlei. Keine kleine Klitsche. Ich glaube in so einer kleinen Klitsche würde ich mich nicht wohl fühlen. Der Job ist eben auch sehr Frauenbelastet, da hat man schnell Zickenkrieg, auf sowas hab ich keine Lust. Ich mag in Ruhe arbeiten, ein gutes zwischenmenschliches Verhältnis und das man nicht zum Lachen in den Keller muss. Ich denke, das sollte man doch finden können?
Und, eigentlich möchte ich auch in der Branche bleiben. Ob nun beim Inkasso, bei einem Insolvenzverwalter, Schuldnerberatung oder bei Gericht etc., Forderungsmanagement ist irgendwie meins, da kenne ich mich aus, da fühle ich mich wohl. Mal abwarten ..

Ich trolle mich mal und nutze den Brückentag für etwas Haushalt.

EDIT: Von der Essener Firma kam heute die Absage. Ich hatte mich da ja letztes Jahr schon mal beworben und bekam die Absage. Das war eine initiativ Bewerbung, diesmal hab ich mich auf eine Anzeige beziehen können. Ohne mich selber zu loben, aber die Ausschreibung passt genau zu meinem Lebenslauf. Mir kann da niemand sagen das es daran liegt. Es wird daran liegen, das man mich als Person nicht da haben möchte. Den ein oder anderen kenne ich dort ja. Ich mach einen Haken dran, es wäre nicht meine erste Wahl gewesen.