What would you do?
Die Dunkelheit zog sich langsam zurück und machte dem Tage Platz,
sie öffnet ihre Augen und starrt an die kalte Decke,
ein Blick nach links aus dem vereisten Fenster,
der Regen schlägt wütend gegen das dreckige Glas,
sie steht auf, nur mit einem zerrissenem Hemd bekleidet,
tapst müde ins Bad, zieht sich an, geht zur Schule,
wird dort ausgelacht, von angeblichen Freunden,
wird gemobbt, als dumm dargestellt, von Pädagogen,
Zuhause wird sie von ihren Eltern empfangen,
hasserfüllte Schläge von Mutter, starke Stöße von Vater,
sie hat es zu oft ertragen um zu weinen,
doch nicht oft genug um keine Angst zu haben,
den Fernseher zur Ablenkung schaltet sie ein,
doch was sie erblickt ist blanker Terror,
auf der Welt herrscht Krieg, Hass und Armut,
weinende Kinder, trauernde Mütter, erschossene Brüder,
ein Anruf reist sie aus der Trance, ihr Freund,
er kommt vorbei, empfängt sie mit einem Lächeln,
küsst ihre Stirn, ihre Wange, ihren Mund, ihren Hals,
seine Hände gleiten unter ihr Hemd, sie verkrampft,
bittet ihn aufzuhören, doch er lässt nicht von ihr ab,
sie wehrt sich er schlägt sie, sie weint laut, er würgt sie,
lässt sie erst nach Stunden der Qualen in ihrem Zimmer allein,
sie legt sich in eine Ecke, zittert vor Schmerz,
ihre Haut, ihre Haare, ihre Kleidung, blut getränkt,
ihr Herz, ihre Haut, ihre Seele vollkommen zerfetzt,
ein Licht erscheint, sie blickt müde hinauf,
eine helle Gestallt, mit weißen Flügeln gesäumt, lächelnd,
kniet zu ihr hinab, umarmt sie mit ihrem Federkleid,
das Mädchen weint, zittert: „Muss ich jetzt sterben?“
„Nein, du darfst die Faust Gottes sein,
nimm meine Hand und hilf mir, die Welt zu zerschmettern,
das Leid zu vernichten, die Menschheit auszurotten“,
sie sah auf die Hand, dachte an die Macht,
sie könnte sich rächen, alles vernichten, die Kriege beenden,
was sollte sie tun? WAS WÜRDEST DU TUN?

Ich würde gerne eure Meinung hören, was ihr an ihrer Stelle tun würdet, würdet ihr den letzten Tag bereiten? Oder würdet ihr weiterleben wollen, in dieser Welt...