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Tagebuch DarkOwl
2009-04-25 09:54
Tag 4
Ein recht ruhiger Tag ist es gewesen. Kein Wunder, ist ja auch Freitag.

07:30 - Aufstehen. Wieder eine Nacht, von der ich fertig bin. Ich konnte wieder nicht durchschlafen, mitten in der Nacht lag ich dann wach. Ab zum Frühstück.

08:15 - Eigentlich steht Walken an. Ich stosse zur Gruppe, die Leiterin sagt mir jedoch, dass ich heute nicht mitmachen könne, weil ich neu bin und sie heute nicht mitgeht und eine Anleitung sinnvoll wäre, bzw. v.a. aus versicherungstechnischen Gründen notwendig. Am Montag können wir loslegen.

09:30 - Ich soll mich auf dem Stationszimmer dem Personal vorstellen. Anwesend sind div. Ärzte, Therapeuten, Psychologen und eine Schwester. Sie fragen mich ziemlich aus nach dem wieso und warum - und auch nach meinen Zielen. In manchen Themen gehen sie ein bischen ins Detail. Ich fühle mich nicht wohl, ich habe es immer schon gehasst, in einer Gruppe zu den anderen zu reden. Sie wissen und merken das, loben mich trotzdem dafür, dass ich das irgendwie auf die Reihe gebracht habe.

10:30 - Gruppentherapie. Ein Mitglied hat Probleme, er hat Angst davor, am Wochenende daheim zu sein (seine Therapeutin hat es ihm empfohlen, mal für ein WE nach Hause zu fahren). Er ist fix und fertig, ist deshalb in ein Loch gefallen. Wir muntern ihn auf, zeigen ihm die anderen Seiten. Das ganze läuft so intensiv, dass es anstatt 1 1,5 Stunden dauert. Danach geht es ihm sichtbar besser. Wir sollen einen Brief an uns selber schreiben. Einen positiven. Da keiner aus der Gruppe eine gute Meinung von sich selbst hat. Ich nehme mir das für später vor. Das ganze tut mir gut - ich bin noch nicht soweit, meine Probleme in der Gruppe breitzutreten, aber es tut gut, zu erfahren, dass andere ähnliche Ansichten und in manchen Bereichen ähnliche Probleme zu haben. Plötzlich kommt man sich nicht mehr ganz so "gestört" und hypersensibel vor, man erkennt langsam, dass man an einer Krankheit leidet.

12:15 - Mittagessen - nichts spannendes, aber doch lecker.

Den Rest des Tageshabe ich frei, wenn man mal vom Abendessen absieht. Ich schreibe den Brief an mich selber und eine Kurzgeschichte - seit gestern habe ich damit angefangen, hier und da eine Kurzgeschichte zu schreiben, die etwas mit meinem Aufenthalt zu tun hat. Ich weiss nicht warum, aber es tut mir zum gewissen Teil gut. Ich unterhalte mich mit meinem Bruder und streite mich mit ihm. Das zieht mich schön runter - ich breche ab, gehe rauchen und anschliessend geh ich, um mit Ton ein bischen zu arbeiten. Die Tonarbeit beruhigt mich ungemein. Nach kurzer Zeit schliessen sich ein paar Leute an und es kommt zu kleinen Diskussionen und Unterhaltungen - ein kleines Erfolgserlebnis für mich, da ich mich in die Gruppe dieser fremden Leute zum Teil einbringen konnte.

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2009-04-25 09:54