Festive mood
Ich hab eine Wohnung... Ich habe eine Wohnung... lalalalla....
Es wurd aber auch wirklich Zeit! Ich meine, wie lange suche ich jetzt schon? Seit drei Monaten? Wirklich intensiv auf jeden Fall seit zwei. Wahrlich eine schwere Geburt, vor allem wenn man die unzähligen Telefonate berücksichtigt, die ich tätigen musste. Wenn man sich überlegt wie viele hässliche und heruntergekommene Wohnungen ich besichtigen musste... Die Wohnungen hier bei uns sind da im Vergleich wirklich de luxe. Ein Traum. Niemand würde hier auf die Idee kommen eine Wohnung derart zu übergeben und in einem derart desolaten Zustand vorzuführen. Haare im Waschbecken, Verkalkungen, schmutzige, ungeweißelte Wände, Möbel vom Sperrmüll als angeblich möbliert. Andere Leute andere Sitten.
Auf jeden Fall habe ich nun einen Grund zum Feiern. Mir schwebt da ja ein leckeres Gläschen Wein oder ein Russ mit Mirabellenschnaps vor und zum Nachtisch. Zum Nachtisch bitte Sex. Earthshaking, vibrating, satisfying. Ich bin schon viel zu lange abstinent. Zu 50% freiwillig und zu weiteren 50% sehr, sehr ungewollt. Ich meine, ich führe eine Beziehung, ja noch immer, und könnte eigentlich täglich Sex haben. Aber ich will keinen Sex mit ihm! Im Grunde genommen will ich eigentlich nicht einmal von ihm angefasst werden. Dumm ich weiß, fatal, wenn er das wüsste. Die anderen 50% meiner Abstinenz sind ungewollt und auf mangelnde soziale Aktivitäten zurückzuführen. Ich gehe viel weg, leider aber wenig feiern. Keine Gelegenheiten, wenig Möglichkeiten und fast keine Zeit.
Jetzt sind auf jeden Fall alle wichtigen Termine mit Toby, meinem "Schatzerl" erledigt. Der ideale Zeitpunkt für eine Trennung, einen besseren gibts gar nicht oder doch? In zwei Wochen fahre ich in den Urlaub, also vielleicht ist dieser Zeitpunkt besser. Aus den Augen aus dem Sinn, keine Möglichkeit für Telefonate, Treffen um Gespräche zu führen. Dafür jede Menge Möglichkeiten für erfreulichere Dinge. Sonnen, einkaufen, feiern. Ich freue mich auf Italien, naturally. Ich freue mich auf Hemmungslosigkeit, Sonne, Strand und Liebe. Ganz viel Liebe mit ganz viel Körperlichkeit und Oberflächlichkeit. Freiheit zu tun, Freiheit zu lassen.
Ich schreibe mit Chris und er teilt mir mit, dass er da jemanden kennt, der mich toll findet. Schmeichelhaft, aber auch problematisch. Irgendwie will man von seinem Ex-Freund mit dem man noch regelmäßig schreibt und gelegentlich schläft keine derartigen Hinweise, Kuppelversuche. Ein klein wenig komisch, ein klein wenig traurig. Er beneidet Chris darum, weil er schon mit mir zusammen war. Lustig, ein bisschen Kindergartemmäßig und deshalb süß. Problematisch, immerhin möchte ich keine Trophäe sein. Irritierend, weil es teilweise bestimmt zu trifft. Begierde, Prestige. Das Schülersprecher-Dilemma.
Auf jeden Fall bin ich heute in Hochstimmung und die wird mir ein Toby mit seiner schrulligen, spießigen und streberhaften Art und ein Chris mit seinen zweifelhaften Kuppelversuchen nicht vermiesen. Heute habe ich keine Lust mich über Altersvorsorge zu unterhalten, heute will ich Spaß haben!