Tag 10 - Oh, St. Pauli
Du hast mich umarmt,
als mich niemand anders wollte.
Beschützt als ich betrunken
auf die Straße rollte;
als ich vor 10 Jahren herkam,
war ich ich ziemlich arm -
jetzt bin ich immernoch arm.
Oh, St. Pauli du kennst mich
und du machst es mir leicht.
Oh, St. Pauli -
man fühlt sich wie ein Gewinner,
obwohl man nichts erreicht.
Deine leichten Straßen unter meinen leichten Schuhen,
man kann alles tun -
bloß nicht ausruhn.
Manchmal denk´ ich,
ich kann mich nicht mehr lange halten,
willst du mich behalten?
Oh, St. Pauli,
du elendes Miststück,
kriegst mich nicht klein!
Oh, St. Pauli,
wenn ich weg bin,
wirst du immer noch da sein.
Samstag nacht kommen sie von überall her
und Sonntagmittag bist du wieder menschenleer.
Wie hälst du das nur aus, dieses Hin und Her?
Mir fällt es schwer...
Gudrun nennt sich nicht mehr Jasmin,
sie hat Geld gespart und konnte endlich hier wegziehen.
Sie wäscht Gardinen in ihrem Reihenhaus in Fischbek,
aber heimlich träumt sie von:
Oh, St. Pauli,
einmal berührt für immer verflucht,
Oh, St. Pauli,
seit ich Dich fand hab ich nicht mehr gesucht.