strahlen
hmh. mir ist noch ein telefonat im kopf, das ich mit m. vorgestern geführt habe. er hat sich mit freundin v. getroffen, objekt meiner eifersucht, die jetzt aber selber bald heiratet, aber nach wie vor objekt meiner eifersucht ist, weil sie unberechenbar und berechnend ist, obwohl unter dem mäntelchen der freundlichkeit und fröhlichkeit.
sie haben ein wenig über dies und jenes gesprochen, unter anderem auch über mich. und freundin v. meinte, ich würde nicht mehr so strahlen wie noch vor sieben jahren.
wo sie recht hat, hat sie recht. ich fühle mich auch nicht mehr strahlend. fühle mich eher wie milchglas, wie eine rustikale tierhautlampe im landgasthof, wie ein moderner ofen im heizungskeller, der schick orange ist und den man von außen anfassen kann, auch wenn er innen brennt.
und m. fragt mich, ob das was mit ihm zu tun habe, daß ich nicht mehr so strahle.
schwierige frage. weil... selbst wenn ich das gefühl habe, er überstrahlt mich oft, stellt sich oft selbst in den mittelpunkt... was ändert das? er ist, so wie er ist, und wenn ich mit ihm zusammen sein will -und das will ich- dann muß ich selber mittel und wege finden, wieder zu strahlen.
mir dämmert langsam, warum ich dieses tagebuch schreibe... es ist wie ein abtauchen in meine eigene sphäre. ein ort, an dem ich nicht um das licht kämpfe.
das ist gut, aber es ist für das reale leben keine lösung. ich möchte ja gerne wieder strahlen, aber dazu brauche ich eine kraft, die von innen kommt. die wahre alice, die sich nach außen kehrt.
vielleicht ist das alles auch ein prozess, und ich stecke mitten drin. vielleicht muß ich mein strahlen wieder neu definieren. vielleicht wird es auch ein anderes, erwachseneres strahlen. ich weiß, irgendwo ist eine kraft. aber oft finde ich sie nicht.
ich heize das ganze haus und bin von außen mit wenigen knöpfen zu bedienen und kühl. und aus dem schornstein kommt dunkler rauch.