dunkel von früher
letztes wochenende mal wieder gejettet. von nord nach süd. opas haus besenrein gemacht und mit tränen abschied genommen. das war so hart.
danach zu mama und papa, kisten ausräumen, texte formatieren. M. war enttäuscht, weil wir so wenig zeit für einander hatten. er meint, wenn wir bei meinen eltern sind, würde ich ihnen immer versuchen zu dienen. damit hat er irgendwie recht.
und wie ich gedient habe. bin nach dem wochenende erschöpfter als vor dem wochenende, und das will was heißen.

mit mama scheint es wieder bergauf zu gehen, besonders, wenn keine heiklen themen angesprochen werden. nicht ganz einfach, kisten mit opas hausrat auszupacken, ohne über opa, den hausrat und den verkauf des hauses zu reden. immerhin hat mama irgendwann mit ausgepackt. dann ging es schneller, und ich glaube, sie hat auch irgendwie die angst vor diesen kartons verloren.
jetzt stehen immer noch viele kartons in der garage. seltsam, wie viele dinge ihren sinn verlieren, wenn derjenige, der sie benützt hat, nicht mehr lebt. ein schäbiges frühstücksbrettchen zum beispiel, oder diese ganze welt aus abgenützten dingen, die gemeinsam ein universum sind. einzeln betrachtet sind sie wertlos.
viele kleine chronometer des alltags. tausende kratzer auf einem alten kuchenblech, und irgendein kratzer war der letzte.
seltsam auch, daß viele dinge, an denen das herz hängt, gar nicht zu einem passen. zum beispiel opas möbel zum ikea style. großonkels gemälde zu abstrakten linien. alles ein teil von mir. dunkel von früher.