Nekromantik
Ja, bin gerade vom Männerabend zurückgekehrt. Ich dachte ich
hätte das ultimative Gesprächsthema dieses Abends(siehe meine
letzten Tagebucheintrag), aber ich musste wieder einmal erkennen wie begrenzt mein Geist ist. Es gibt doch tatsächlich einen Kinofilm
names Nekromantik. Ich lernte, nekrophile Menschen lieben Leichen und die Endsilbe "-mantik" stehtfür Romantik. Es geht in diesem Film also um romantische Liebe zu Toten. Warum liebt man ,Tote fragte ich mich.
Weil die Realität, die lebenden Menschen, nicht liebenswert ist, denn sie könnten ja verlassen, lügen, betrügen etc. ´Solche Eigenschaften kann man Toten eben nicht mehr anheften. Die sind
fügsam, treu und lügen auch niemanden mehr an.
Trotzdem fand ich das erzählte Ende des Plots sehr befremdlich.
Oder wie findet Ihr es, dass eine nekrophil veranlagte Frau Ihren
noch lebenden Liebhaber tötet, ihm den Kopf absägt, den Kopf ihrem
toten Liebhaber aufsetzt (den sie vorher ausgegraben, zerstückelt und versteckt hatte), und erst dann zu Ihrem Höhepunkt kommt.
Ich bin nach wie vor etwa irritiert. Doch Ihr werdet es nicht glauben, dieser Film ist als Kunstwerk klassifiziert worden.
Ansonsten haben wir Partyplanung gemacht, Bier getrunken, uns über das Wetter mokiert (wann wirds mal endlich Frühling hier im Norden), im Internet rumgestöbert etc.
Ansonsten bedrücken mich noch diverse unerledigte Angelegenheiten: z.B. Hochbett aufbauen für meinen Sohnimann, mal wieder meine Mutter kontaktieren(wird mal Zeit nach 1 Jahr und 4 Monaten, dazu später mehr), eine CD bestellen, die ich mal vor 15 Jahren gut fand, Käse einkaufen, Lesestoff organisieren, nachdenken, vordenken, überlegen, den Verstand ausschalten,
den Pulsschlag fühlen, auf die Zukunft freuen usw.
Ich geh jetzt ins Bett und versuche noch ein paar Begriffe davon zu überzeugen, dass sie eine gemeinsame Zukunft haben.
Ach ja, seufz, seufs, ich würde auch gerne mal wieder Liebe spüren , aber das nur so am Rande.
Ich hab ja Euch........