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Tagebuch Schalk
2005-12-27 21:44
Freiheit
ist grundgesetzlich verankert in Artikel 2.

Da frage ich mich doch, wie eine solche Aufforderung an Frau Osthoff einzuordnen ist.


Bereits am Samstag hatte das Auswärtige Amt einen Zeitungsbericht bestätigt, wonach Osthoff "unmissverständlich aufgefordert" worden sei, nicht in das Land ihrer Entführung zurückzukehren. Quelle:Tagesschau.de

Um noch einen drauf zu setzen Verkündete man frei nach dem Motto:
„Willst Du mir nicht zuwillen sein, schlag ich Dir den Schädel ein“
Folgendes:
Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, im Irak keine Projekte mehr zu unterstützen, die mit einem Aufenthalt Osthoffs in dem Land verbunden wären.

Wenn sie jetzt zurück geht in das Heimatland der Grosseltern ihres Kindes, wird sie es wohl aus Liebe zu diesem Land tun.

Wenn man mal im Konsulargesetz §5 liest vor dem Hintergrund dessen, was Frau Osthoff berichtete, frage ich mich, ob sie Hilfe gesucht hat/hätte, oder ob sie ihr nicht eher aufgedrängt wurde, denn für mich klingt das verdammt nach gekränkter Eitelkeit des neuen Außenministers.


(1) Die Konsularbeamten sollen Deutschen, die in ihrem Konsularbezirk hilfsbedürftig sind, die erforderliche Hilfe leisten, wenn die Notlage auf andere Weise nicht behoben werden kann. (...)

(3) Art, Form und Maß der Hilfe richten sich nach den besonderen Verhältnissen im Empfangsstaat unter Berücksichtigung der notwendigen Lebensbedürfnisse eines dort lebenden Deutschen. Die Hilfe kann auch in der Gewährung von Rechtsschutz bestehen. (...)

(4) Wenn es sich empfiehlt, können die Konsularbeamten die Hilfe auch dadurch leisten, dass sie dem Hilfesuchenden die Reise an den Ort des gewöhnlichen Aufenthaltes oder an einen anderen Ort ermöglichen. (...)

(7) Die Hilfeleistung kann abgelehnt werden, wenn festgestellt wird, dass der Hilfesuchende frühere Hilfen missbraucht hat, es sei denn, dass er im Falle der Ablehnung einen ernsten Nachteil an Leib, Leben oder Gesundheit erleiden würde.


Und das liest man von der Betroffenen.



In dem Interview mit Al Dschasira sagte sie, sie sei von ihren Entführern gut behandelt worden, insbesondere nachdem sie mit ihnen darüber diskutiert habe, dass sich Deutschland nicht am Krieg im Irak beteiligt hat. "Als ich arabisch mit ihnen gesprochen habe, erkannten sie, dass ich nicht ihr Feind war und sie mich der Botschaft übergeben müssen."
Während des Al-Dschasira-Interviews, zu dem sie im Nadelstreifen-Blazer und schwarzem Kopftuch erschienen war, antwortete sie auf Englisch auf die auf Arabisch gestellten Fragen. Zum Verlauf der Entführung sagte sie, dass die Entführer sie an einen "sichereren und sauberen Ort" gebracht hätten. "Das Leben mit ihnen (den Entführern) war besser als an vielen Orten, die ich besucht habe."
"Meine Entführer waren keine Kriminellen"
Die Kidnapper hätten dennoch Nutzen aus ihrer Entführung ziehen wollen. Sie hätten ihr gesagt, sie wollten kein Lösegeld, aber humanitäre Hilfe von Deutschland. Damit wollten sie Schulen und Krankenhäuser im so genannten sunnitischen Dreieck nordwestlich von Bagdad bauen. "Ich hatte Glück, weil sie keine Kriminellen waren, die Geld wollten", sagte Osthoff. Die Archäologin soll sich nach Medienberichten vor dem Interview in Dubai aufgehalten haben, andere Medien nennen Jordanien als Aufenthaltsort Osthoffs.

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