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Tagebuch Schalk
2005-12-15 20:32
Wie ist das eigentlich
mit Ehrungen?
Da las ich gerade bei MSN Folgendes:

Arnies steirische Heimat fällt nach „Tookies“ Hinrichtung vom einstigen Volkshelden ab, das Schwarzenegger-Stadion soll umbenannt werden.
Die dritte Hinrichtung in der Amtszeit des kalifornischen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger sorgt für Empörung in Österreich. Schwarzenegger hatte trotz zahlreicher Proteste Stanley „Tookie“ Williams nicht begnadigt. Der vierfache Mörder, der im Gefängnis Kinderbücher verfasste und sich gegen Gewalt stark machte, wurde per Giftspritze hingerichtet. In Graz gibt es deshalb nun Pläne, das nach Schwarzenegger benannte Stadion umzutaufen.

Unterschriftensammlung im Gange

Ein entsprechender Antrag werde von Grünen, Sozialdemokraten und Kommunisten der steirischen Landeshauptstadt unterstützt, berichtete die „Kleine Grazer Zeitung“ am Donnerstag. Im Grazer Rathaus gebe es eine Mehrheit für die Umbenennung des Schwarzenegger-Stadions, so das Blatt. In der steirischen Landeshauptstadt werden bereits Unterschriften für das Vorhaben gesammelt.


Ich hatte meinen Unmut über gerade diese Ablehnung des Gnadengesuches nach 25 Jahren! ! !! schon geäußert, da wir alle ja auch wissen, wie da die Jurys damals zusammengesetzt waren, mir die Rachegelüste der puritanischen amerikanischen Gesellschaft nicht schmecken (von daher auch der Hinweis auf das alte Testament) und erst recht nicht die Intention, die den Gouverneur zu seiner Entscheidung veranlassten.
Sein Ansehen ist schlecht, die Todesstrafe populär und die Wahl steht bevor.
Hätte Tookie die Taten begangen, hätte er sie zugegeben und sich entschuldigt.

Aber wie dem auch sei.

Es ist geltendes und zu respektierendes amerikanisches Recht, das genauso populistisch missbraucht wurde, wie von unsern Politikern hier auch.
Ich erinnere mal beiläufig an die von deutschen Diensten verhörten Deutschen auf Kuba, da liegt nämlich Guantanamo, und Damaskus.

Die Entscheidung ist also rechtlich nicht verwerflich - nur menschlich.
Wie viel öffentliche Einrichtungen und Strassen müssten jedes Jahr umbenannt werden?

In meinem Wohnort fällt mir ad hoc Cal Diem ein.

An der nach ihm benannten Strasse liegt das Sportzentrum.
Und wenn man in der Biographie liest:
1938-1945
Nach dem internationalen Erfolg der Olympischen Spiele übernimmt Diem die Leitung des Olympischen Instituts in der Reichshauptstadt. Er tritt vor allem als Autor ideologischer und wissenschaftlicher Literatur auf, die zu etwa einem Drittel in nationalsozialistischen Publikationen erscheinen. Während dieser Zeit entsteht sein dreibändiges Werk "Olympische Flamme". Es gilt neben den Filmen von Leni Riefenstahl als wichtiges Zeitdokument nationalsozialistischer Sportpropaganda.


Oder Kurt Georg Kiesinger, der Bundeskanzler der ersten großen Koalition von 1966 - 1969.
Was hat er gemacht 25 Jahre vorher - also 1941-1944?
1933-1945
Mitglied der NSDAP.
1940
Dienstverpflichtung als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der Rundfunkabteilung des Reichsaußenministeriums.
1943
Stellvertretender Abteilungsleiter der Rundfunkabteilung des Reichsaußenministeriums.
Vor allem diese Tätigkeit wird ihm später zum Vorwurf gemacht.

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2005-12-15 20:32