just keep on crying
nein, ich trauer der guten alten zeit nicht nach.

es ist nur so, dass ich gerade frustriert bin. ich sollte mein leben lieben - dafür dass ich meine zähne noch habe, dass ich klar denken kann, dafür dass ich gesund bin, dass ich da bin.
ich hab so ein schlechtes gewissen, weil ich mir immer wieder einrede, wie beschissen alles läuft. und anderen geht es wirklich schlecht. allein deshalb sollten wir alle glücklich sein.

naja. achso.. die alte zeit .. ich meine, dass es früher oder später so gelaufen wäre. wir bewegen uns alle weiter. und es ist halt wie diabetis. es gibt den typ 1 und den typ 2. typ 1 heißt, dass man die krankheit relativ schlagartig bekommt: der körper hört in einem relativ kurzen zeitraum auf, insulin zu produzieren.
typ 2 dagegen wird auch altersdiabetis genannt, kommt schleichend. über jahre hinweg. immer weniger insulin. und irgendwann, wenn dir dann die zehen abgefault sind, ist es auch zu spät.

es ist jedem selbst zu überlassen, welchen typ er lieber hätte.

ich bin auch nicht verbittert. weil ich dem ganzen nicht [mehr] nachtrauere. es kommt mir im nachhinein so abstrakt vor.

man macht mir irgendwie immer wieder klar, dass man mit mir theoretisch eigentlich so prinzipiell nicht befreundet sein kann. und ich lern nie daraus.

das ist frustrierend. warum gibt es für deprimierend eigentlich depri und für frustriert nicht frustri?
ich bin jetz frustri..

es läuft alles eigentlich normal. alles läuft ganz normal. langsames verenden.
es läuft eigentlich nicht schlecht. ich hab gute noten, viele leute, die ich als freunde bezeichnen könnte. ich bin wieder kreativ. ich zeichne wieder.
aber ich bin müde. ich schlaf immer wieder ein. ich weiß nichts mit mir anzufangen, obwohl ich genau weiß, was ich machen will oder muss..

meine zeit ist verplant, aber mir ist andauernd langweilig. als hätte ich nichts zu tun.
[ich stehe vor dem riesigen berg, und denke mir, ich komm nicht hoch. meine wanderschuhe fehlen. die hab ich verliehen.]

aber es gibt so viel, was ich machen kann.

ich bin einfach nur müde.
und ich weine viel. meist grundlos. ich hab angst vor der zukunft. vor dem erneuten versagen, vor einsamkeit. angst vor der wahrheit.

ich fühl mich total überfordert, weil ich erst vor der ganzen beschissenen situation weggerannt bin. und jetz bin ich solang gerannt, bis mir die luft und die kraft zum weiterrennen fehlt. und das ganze feld meiner mitläufer überrennt mich.

ich bin müde. aber ich muss noch meine kreativität ausleben...