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Tagebuch Sommer
2016-08-31 18:20
Unter Strom

Was sonst zu meinem Arbeitsleben zählt, ist in den letzten Tagen meinem Gesicht gewidmet. Seit gestern bekomme ich nämlich Bestrahlungen mit Strom, damit sich die Gesichtsnerven wieder normalisieren. Ich darf also jetzt 10 mal zum Arzt, um mir diese Art von Bestrahlung abzuholen. Es sind zwar nur 10 Minuten, aber das ist echt ganz angenehm. Wenn das jetzt noch den gewünschten Erfolg hat, bin ich voll und ganz zufrieden. Natürlich ist mir klar, daß das alles nicht so schnell geht und ich noch eine Weile was von der Gesichtsnervenlähmung habe, aber man freut sich ja schon über jeden Fortschritt, auch wenn er noch so klein ist. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß ich so was nicht noch mal haben möchte. Wenn man dreimal mit so einer Krankheit belastet ist, ist das echt genug. Aber da bei mir nichts normal ist, rechne ich schon jetzt damit, daß ich in zwei Jahren wieder im Krankenhaus liege. Die paar Tage im Krankenhaus sind nicht das Problem, im Gegenteil. Daß niemand gern im Krankenhaus liegt, ist verständlich, es kommt auch immer darauf an, was man hat. Es ist nicht angenehm, wenn man weiß, daß man mal wieder eine Nervenwasseruntersuchung über sich ergehen lassen muß. Eine Untersuchung, die echt unangenehm ist. Schon allein der Gedanke daran läßt einen schlecht werden. Doch das habe ich zum Glück überstanden und gestorben bin ich daran auch nicht. Das wäre ja noch schöner. Ich habe schon so viel überstanden, da wäre es doch gelacht, wenn ich das nicht auch noch irgendwie auf die Reihe kriege. Ich drücke mir selbst die Daumen, daß ich ab sofort Ruhe von diesem ganzen Mist habe. Ich lasse mich echt überraschen. Eine andere Wahl habe ich eh nicht. Wenn es mehr nicht ist, dann ist alles im grünen Bereich. Ich glaube, es gibt schlimmere Sachen. Augen zu und durch.

Ich sage es zwar nicht gern, aber ich kann es auch nicht von der Hand weisen: im Moment genieße ich es einfach, zu Hause zu sein und mich zu erholen. Dabei bin ich gar nicht der Typ, der sich auf die faule Haut legt, während die anderen fleißig zur Arbeit gehen. Mir wäre das auch egal, wenn Ekel Alfred wenigstens im Büro wäre. Bei dem weiß man nämlich nicht, ob der in der nächsten Woche wieder arbeiten kommt. Doch das muß mich an der Stelle nicht interessieren. Jetzt ist erstmal meine Gesundheit wichtig und nur das zählt. Natürlich macht man sich schon Gedanken und hofft, daß es ihn irgendwann wieder besser geht. Irgendwie ist bei uns im Büro der Wurm drin. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann wir das letzte Mal alle zusammen im Büro gewesen sind. Das muß schon eine Weile her sein. Tja, so kann das gehen. Ich habe die Befürchtung, daß man gar keine Rücksicht darauf nimmt, daß es tödlich für mich ist, im Durchzug zu sitzen. Sage ich den Leuten, daß sie die Tür hinter sich schließen sollen, kann ich mir anhören, daß ich immer nur was zu meckern habe. Dann habe ich eben immer was zu meckern. Damit werde ich schon fertig. Im Moment habe ich es ja eh mit Durchzug. Anders rum kann ich mir vorwerfen lassen, daß ich immer nur krank bin. Wo da die Logik ist, weiß ich an der Stelle nicht, aber das macht den Braten nun auch nicht mehr fett. Man kann es den Leuten aber auch nie recht machen. Und die Leute, die sich einen Dreck darum scheren, wie es den Mitmenschen geht, gehen vor die Hunde, wenn sie nur einen Schnupfen haben. Man kann ja wohl kaum Äpfel mit Birnen vergleichen. Wie doof muß man eigentlich sein? Ich habe keine Ahnung. Darüber zerbreche ich mir jetzt nicht den Kopf.

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2016-08-31 18:20