Manchmal ist es doch so, dass man am liebsten irgendwo anders wäre.
Man lehnt seinen Kopf an die Wand, guckt aus dem Fenster und träumt sich in eine andere Welt. In eine Welt, wo alles besser ist. Wo man gebraucht und geliebt wird. 
Manchmal träume ich auch. Ich stelle mir vor, wie es wohl sein könnte, wenn ich jemals geliebt werden würde. Ich weiß, dass es niemals passieren wird, aber ich male es mir aus. Ich würde glücklich sein. Ich würde mich wohl fühlen und alles würde einen Sinn machen. Ich stelle mir vor, wie ich mich fühlen würde, wenn du mich lieben würdest.. Was würden wir alles machen.. Wie würden wir uns freuen und jede einzelne Sekunde genießen. Du würdest mich von hinten umarmen, ich würde meinen Kopf auf deine Brust legen oder dir in deine schokobraunen Augen sehen. Du würdest mich anlächeln und mich küssen. 

Aber da es ist nicht so ist, stelle ich mich der Realität. In der Realität lächelst du mich nicht an und du umarmst mich auch nicht von hinten. In der Realität bin ich alleine und verschließe mich. Was bringt es mir, wenn ich mich jemanden öffne? Alles was ich sage, wird gegen mich verwendet. Sie würden mich auslachen. Sie würden mich nicht ernst nehmen oder behandlen als wäre ich aus Watte. Oder sie würden alles auf sich beziehen und mir gar nicht zuhören. Was bringt es mir dann, wenn ich jemanden mit meinen Problemen belaste ? Genau genommen, will es eh kein Arsch wissen, alle Menschen sind egoisten. Hauptsache es geht ihnen gut. Hauptsache, alles dreht sich um sie. Ich habe keine Lust mehr auf diese Welt, in der man schreien muss, um gehört zu werden. Ich hasse diese Welt, in der man lügen muss, um gemocht zu werden. Es ist einfach nur bescheuert, sein Leben aus lügen zu erbauen, aber jeder macht es. Ich auch. Ich belüge mich selbst, wenn ich mich davon überzeugen will, dass du jemals wieder mein bester freund wirst. Ich belüge mich selbst, wenn ich sage, dass alles wieder gut wird. Nichts wird gut. Nie wieder. Es war noch nie gut. Verdammte scheiße!