meine letzten Worte
Es drängt sich mir mehr und mehr der Verdacht auf, diese täglichen Tagebuchaufzeichnungen sollten nicht zum Mittelpunkt meines Daseins werden. Denn das Leben ist nicht dazu da aufgeschrieben zu werden.

Besser ist doch: ich lebe mein Leben. Ich finde heraus, wofür ich ein Talent besitzen könnte oder was mir auf wundersamer Weise leichter fällt als den meisten anderen Menschen.

Ich will neugierig auf das Leben sein. Ich will aber nicht allabendlich alle meine Handlungen und Gedanken zu Tode analysieren und dabei völlig in den Hintergrund geraten lassen, zu genießen. Der wahre Genuss liegt in den scheinbaren Selbstverständlichkeiten: einem guten Schlaf, einem guten Körpergefühl, ein wenig Vorfreude auf das, was man gleich zu tun gedenkt, und im Auskosten von Freundschaft. Freundschaft bedeutet dabei einem Freund zu unterstützen, aufzubauen, die guten Momente miteinander zu teilen, aber eben, und das können viel weniger Menschen als man denkt, Hilfe anzunehmen, die Liebe anzunehmen und fest daran zu glauben, dass man es tatsächlich wert sein könnte.

Also, ich möchte mich wieder mehr auf die aktive Teilnahme am Leben spezialisieren als auf die Beschreibung, wie Leben geht. Das hat auch seinen Wert, Schreiben macht auch Spaß und kann Befreien, ist aber doch, bitte verzeiht mir, die zweitbeste Wahl.