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Tagebuch PetraM
2018-10-26 06:04
Do. 25. Okt. 2018
Heute ging es bei mir seelisch Auf und Ab.

Es ist im Moment alles so viel Aufregung für mich. Ich neige zu Kopfschmerzen und bin nah am Wasser gebaut.

Ich habe endlich ein paar Handtücher in den Kartons gefunden. Noch nicht den Karton, in dem alle drin sind, aber schon mal ein paar (die ich zum Glück beim ersten Packen in der Wäsche hatte, die ich als Nachzügler in einen anderen Karton gepackt hatte, sie dadurch gefunden habe).

Heute habe ich hier zum ersten Mal geduscht. Das hat total gut getan. Es ist halt anders als früher. Seit Jahren hatten wir ja eine Duschkabine, jetzt in die große Wanne einsteigen. Auch mit dem Spritzschutz usw. Alles geht, ist halt aber anders als in den letzten Jahren. Erst mal daran gewöhnen. 

Dann habe ich die erste Waschmaschine gewaschen, die Wäsche im gemeinsamen Trockenraum aufgehangen. Alles ist halt noch so neu, so ganz anders als bisher. 

Mit dem Auspacken bin ich weiterhin gut voran gekommen, habe weitere 3 Kartons geschafft. Wir finden sozusagen immer mehr Sachen weiter. Über jedes weitere Teil, das wir wieder finden, freuen wir uns. So wird alles wieder normaler sozusagen.

Im Keller habe ich zwei Nachbarn getroffen, bin mit denen gut ins Gespräch gekommen. Natürlich auch interessierte Fragen von denen, was ich beruflich mache, wo ich arbeite, was für einen Sport ich mache usw. (sie hatten gesehen, dass ich den großen Gymnastikball vom Keller hochgeholt habe).

Aber auch ich lerne sie etwas kennen. An einer Klingel (und Briefkasten) ist kein Name. Danach habe ich mich erkundigt. Der Nachbar neben uns (der Mathematik-Professor und seine Frau, eine ehemalige Lehrerin) haben zwei Wohnungen. Also die neben uns und mittels Treppe verbunden die darüber in der zweiten Etage. So haben sie halt mehr Platz, mehr Zimmer und er kann sich mit seinem Hobby, dem Modellbau (mehr Züge in Miniatur) ausbreiten. 

Ich habe mich direkt vorab auch für den Lärm entschuldigt, den wir noch machen werden (mit Regalen aufbauen, Bilder aufhängen usw.). Aber sie sagten direkt, dass das kein Problem ist, das gehört zum Leben dazu. Auch die Anderen würden mal Hämmern und Bohren, keiner möchte viele Jahre in der gleichen Wohnung (optisch) wohnen. Jeder möchte mal eine Veränderung haben. 

Heute Abend habe ich Blumen verteilt, vor die Türen auf die Fußmatten gestellt. Wir haben so kleine Blumentöpfe (Grünpflanzen) geholt. Dazu habe ich heute neutrale Karten mit Blumenmotiven geholt, "Auf gute Nachbarschaft" da rein geschrieben. 

Ja, aber ich hatte auch etwas einen "Moralischen". Mein Freund ist in der alten Wohnung fertig geworden. Er hat alles gestrichen, geputzt usw. Jetzt ist alles (auch diese Putzsachen) dort raus, die Wohnung komplett leer. 

Er hatte mich gefragt, ob ich nochmals in die alte Wohnung möchte, dort Abschied nehmen möchte (meinen Schlüssel habe ich ihm für Montag, für die Übergabe, schon gegeben).

Nein, das kann ich seelisch nicht. Als es hieß "Abschied nehmen" da hatte ich sofort meine Mutter im Kopf, musste daran denken, wie mich das Krankenhaus morgens angerufen hat....

Ja, und in dem Moment war es aus und ich habe losgeheult. Nein, ich kann nicht mehr in die alte Wohnung gehen, das packe ich seelisch einfach nicht. Damit habe ich jetzt abgeschlossen, das ist für mich Vergangenheit. Ich konzentriere mich jetzt voll und ganz auf diese Wohnung, auf unsere Zukunft.

Heute Abend war ich noch zur Fußpflege. Sie hat mir erzählt, dass sie jetzt 2 kurze Wochen hat. 

Nächste Woche ist ja ein Feiertag, der 1. November, also eine kurze Woche. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Das war völlig raus aus meinem Kopf.

Als ich fragte, warum sie diese Woche auch eine kurze Woche hatte, da erzählte sie mir, dass sie am Dienstag bei einer Beerdigung war. Eine sehr gute Kundin, zu der sie eine Freundschaft entwickelt hatte, war gestorben. Ja, und beim Thema Beerdigung kamen mir sofort wieder die Tränen geschossen.

Im Moment bin ich halt etwas labil. Wenn wieder alles normal bzw. normaler läuft, dann habe ich das bestimmt wieder im Griff.

Wir planen etwa 1,5 Monate Chaos in der Küche ein. Mein Freund fängt jetzt nach und nach an, die neuen Küchenschränke zusammen zu bauen. Das ist ja keine 5 Minuten Sache. Er hat ab 10. Dezember Urlaub (bis zum Jahresende), dann wollen wir den Endspurt machen.

Ofen und Spülmaschine müssen noch bestellt werden. Die wollen wir dann zum 10. Dezember liefern lassen.

Das Spülbecken ist beim Spülschrank zwar dabei, aber die Fläche ist zur Zeit durchgängig. Also mein Freund muss das passende Loch aus dem Brett erst aussägen (dafür haben wir schon die elektrische Säge geholt). Diese Spüle ist auch durchgängig. Wir haben ja einen Durchlauferhitzer, der dann unten im Schrank steht. Ab 10. Dezember muss dann ein Sanitär-Fachmann kommen, der sowohl die Spülmaschine anschließt, als auch die Spüle fertig macht (das Loch bzw. die Wasserhahn-Armatur anbringt, den Anschluss richtig anschließt). 

Und dann der Elektriker, der den Ofen anschließen muss. 

Ja, wir hoffen, dass die Küche ab etwa Mitte Dezember fertig werden wird. Bis dahin heißt es Improvisieren. 

Außerdem muss noch die Fensterfirma kommen (mit denen müssen wir noch einen Termin vereinbaren). Die Balkontüre im Schlafzimmer schließt ganz schlecht. Man muss sie richtig mit Kraft zudrücken, sonst geht sie nicht zu.

In ca. 10. Tagen werden ja erst mal die Lamellen aufgehangen. Gegenüber im Haus die beiden älteren Frauen sind wirklich super neugierig. Sobald jemand auf dem Balkon ist oder die Haustüre auf geht, sofort sind sie am Fenster oder auf dem Balkon und gucken rüber, was sich hier im Haus tut. 

Letzte Tage, als wir raus gingen, sah ich dann zufällig in Richtung des Hauses. Die Frau stand am Fenster, guckte mich direkt an, hat mich beobachtet. Als sie meinen Blick bemerkte, da schnappte sie sich die Gieskanne, hat mal eben die Blumen gegossen. 

Das bilden wir uns übrigens nicht ein, dass sie so neugierig sind, immer alles beobachten, das haben uns die Nachbarn auch schon so erzählt. Das ist normal, das kennen sie nicht anders. Deswegen sind wir froh, wenn die Lamellen endlich hängen.

Mein Freund übt zur Zeit sozusagen das Rückwärts Einparken, was aber von Tag zu Tag besser klappt. Das musste er halt seit Jahren nicht mehr.

Sowohl vor dem alten Haus als auch auf dem Parkplatz bei der Arbeit stehen die Autos nebeneinander. Außerdem hatten wir im alten Haus ja auch die Garage.

Ja, aber hier in der Straße (bisher haben wir vor der Türe immer einen guten Parkplatz bekommen, da die meisten Nachbarn Garagen haben) stehen die Autos halt hintereinander am Straßenrand. Das war für ihn anfangs total ungewohnt, das hatte er halt seit Jahren nicht mehr gemacht. Aber umso öfter er einparkt, umso besser klappt es wieder. 

So, in den nächsten 3 Tagen, bis ich dann wieder Arbeiten muss, will ich hier noch so viel wie möglich schaffen.

Im Moment schlafe ich total unruhig (habe viele unruhige blöde Alpträume). Es ist zwar total ruhig hier, aber es ist halt die ungewohnte Umgebung. Ich bin es auch nicht mehr gewohnt, dass es so ruhig ist. Im alten Haus hat man ja ständig was gehört. Egal ob die Autos, Straßenbahnen, mehrmals täglich das Martinshorn von der Feuerwehr usw. Ganz abgesehen davon, dass wir einen Aufzug hatten, der sehr viel in Betrieb war (in der ersten und zweiten Etage waren ja Büros und Praxen und jeder nahm diesen Aufzug). Ja, diese totale Ruhe, das kenne ich seit Jahren nicht mehr. Schön, aber aktuell noch total ungewohnt. 

Das Einzige, was hier nervt, ist die "Klima-Anlage", die Dunst-Abzugsanlage im Badezimmer. In der alten Wohnung war sie nur in Betrieb, so lange man Licht im Badezimmer an hatte.

Hier geht sie mit dem Lichtschalter automatisch an, läuft dann aber 45 Minuten durch (ein ständiges Rauschen). Sie ist so eingestellt. Wenn der Elektriker kommt (den Ofen anschließen) dann wollen wir ihn fragen, ob er sie auf 15 Minuten einstellen kann. Dann lassen wir lieber die Türe weit auf. Auch wenn man nur kurz die Hände wäscht (oder morgens Wasser für den Kaffee holt), sobald der Schalter fürs Licht betätigt wurde, sofort geht sie an und läuft dann wieder für 45 Minuten. Ja, das nervt halt etwas.

Im Moment (bis wir die Kaffeemaschine gefunden haben) trinken wir morgens löslichen Kaffee. Das ist für mich ganz neu, aber auch nicht schlecht. Schmeckt auch gut, je nach Dosierung sehr intensiv (aber lecker). Ja, ich freue mich wirklich über jeden Schritt, den wir zum normalen Leben wieder näher kommen.

Kommentare

23:36 26.10.2018
Wir hatten seit 10 Jahren nur noch eine Duschkabine. Die alte Wohnung hatte ja nur ein ganz kleines Badezimmer, ca. 1,5 x 2 m groß. Eine Duschkabine, die Waschmaschine, das Klo und das Waschbecken. Mehr passte dort nicht rein. Auch kein Schrank und nix (das müssen wir für diese Wohnung erst neu kaufen). Es war winzig, eine Person konnte darin mittig stehen. Für eine zweite Person war dann schon kein Platz mehr.
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22:31 26.10.2018
Ja, „alte“ Wohnungen bergen viele Erlebnisse und Erinnerungen, vor allem bei direktem Kontakt
Duschkabinen sind super, aber so kannst nun ja wohl auch mal in Ruhe baden ... oder hattet ihr vorher beide Möglichkeiten getrennt?
Good luck!
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12:54 26.10.2018
Danke, dieser Hinweis ist super. Habe ich direkt meinem Freund gesagt.

Der Schalter besteht eh aus zwei Kippschaltern. War ursprünglich vielleicht eh so geplant (beides einzeln schalten zu können).

Für uns ist das neu. In den früheren Wohnungen (zwei) hatten wir Fenster und in der letzten Wohnung ging es (wie geschrieben) mit dem Lichtschalter direkt An und Aus.

Den Elektriker planen wir (wie geschrieben) für etwa Mitte Dezember ein. Ich hoffe, dass das wirklich so klappt (weil jedes System ja anders ist).

Vielen Dank für diese Anregung!
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08:28 26.10.2018
Fragt den Elektriker mal, ob er die Bad-Lüftung nicht auf einen anderen Schalter legen kann. Ich habe das bei mir so, dass am Bad ein Schalter quasi halbiert ist. So kann ich Nicht und Abzug einzeln schalten. Viel besser!
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