das glas ist halb leer - definitiv
ich vermisse mein altes leben immer noch. ich dachte ich wollte veränderungen, wollte etwas neues aber nun, da ich hier bin will ich es nicht mehr. will es auch nicht rückgängig machen, will aber nicht so sein wie jetzt. nichts ist mehr richtig und nichts ist mehr so wie vorher. es ist, als wollte ich nie veränderung, als würde ich fürimmer stillstehen wollen so wie die, die ich meistens belächele. aber dieser umzug verlangt mehr von mir als ich machmal kann. immer nur anhängsel sein, kein eigenes ziel keine vision so wie er, wegen ihm bin ich hier. und es ist okay, anders, also ohne ihn wäre es auch nicht gegangen. so geht es oft auch nicht, weil ich überfordert bin, genervt, pessimistisch, allein und traurig, wütend, angst habe dass alles in der alten welt unwiderruflich kaputt geht mit der zeit, und ich alleins ein werde, ohne plan und nur mit ihm. ich liebe ihn und ich will auch bei ihm sein aber das verlangt so viel! ich wusste nicht dass dieser umzug ein solches opfer sein würde und mich so verbittern lassen würde und verzweifeln tief in mir drin. an allem hat er schuld, für alle ist er verantwortlich und manch,mal kann ich ihn nicht ansehen ohne ihn dafür zu hassen - dabei war es doch meine entscheidung. aber, seien wir ehrlich, es gab ja keine andere chance. wäre ich nicht mitgegangen ins ausland wäre unsere beziehung mittlerweile schon beendet. also war es nicht soo freiwillig oder. immer diese hin und her, die doppelbelastung von studium in deutschland und leben und arbeiten hier, ich bin oft einfach zwischen den welten und will nur allein sein. aber dann fühle ich mich einsam und drehe fast durch weil ich weiß dass alle freundschaften über kurz oder lang an einer entfernung wie dieser zerbrechen, das alles nunmal dadurch schwerer wird. es ist als würde ich immer noch, nachträglich fast, mit meiner entscheidung hadern und nicht wissen, was zu tun ist. würde ich mich wieder so entscheiden? wahrscheinlich, ja, ich weiß es nicht. ich denke schon, aber wieso ist es dann so schwer? ich will das nicht, ich will nicht dieses ewige bei anderen wohnen während der vorlesungszeit, ich will mich nicht ständig zusammenreissen müssen vor allen und immer bester laune sein. ich will nicht mehr! er sagt immer nur, es wird besser sieh doch was wir haben und was noch kommen wird. ich will aber nicht in der zukunft leben, sondern jetzt, und jetzt ist es scheisse und ich bin traurig und allein. vielleicht hat er recht und ich muss optimistischer sein und nach vorn schauen und das große bild sehen. aber mein glas war eben schon immer halbleer...