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Tagebuch lorus
2010-07-24 19:27
Brief an Theo
Dies schrieb Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo. Ich denke, er könnte für diejenigen von euch, deren Familienangehörige und/oder Freunde krank sind oder vielleicht im Sterben liegen, tröstlich sein. (...) warum sollten uns die leuchtenden Punkte am Himmelsgewölbe weniger zugänglich sein als die schwarzen Punkte auf der Landkarte von Frankreich? Wie wir den Zug nehmen, um nach Tarascon oder nach Rouen zu fahren, so nehmen wir den Tod, um auf einen Stern zu gelangen. An diesem Gedankengang ist eines sicher wahr: Solange wir im Leben sind, können wir uns nicht auf einen Stern begeben, ebensowenig wie wir den Zug nehmen können, wenn wir tot sind. Jedenfalls scheint es mir nicht unmöglich, dass Cholera, Nierensteine, Schwindsucht, Krebs himmlische Beförderungsmittel sind, so wie Dampfschiffe, Omnibus und Eisenbahn irdische sind. Ruhig an Altersschwäche sterben, hiesse dann, zu Fuss hingenen. (...)
PhotosKommentare
18:44 28.07.2010
@suza: Wieso erschreckt dich das? Sterben müssen wir doch alle einmal. Schrecklich wäre es nur, wenn es kein Leben nach dem Tode geben würde. Aber, dass dem nicht so ist, haben ja die vielen Menschen mit Nahtodeserfahrungen bestätigt. Ich hatte übrigens auch mal eine. Sterben ist wahrscheinlich grausam, aber tot sein ist wunderschön.
17:23 28.07.2010
Oh, Gott wie erschreckend! Eigentlich sollte man sich nicht Gedanken machen, wie man auf den Stern kommt, solange man den Zug nehmen kann. Das kommt mir in meiner momentanen Stimmung gerade ziemlich schräg rein. Ich lese es später nochmals.
11:32 25.07.2010
Ja, nicht wahr. Ich fand den Brief so passend, nach den Ereignissen in Duisburg. Mittlerweile hat es scheint's 19 Tote. |
lorus OfflineMitglied seit: 03.10.2008CH mehr... 2010-07-24 19:27 |