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Tagebuch Felicithas
2013-02-21 21:06
Das ist schwierig..

Vor 3 Tagen habe ich erfahren, dass der Mann (J. und etwa 5 Jahre älter als ich), der als ich so 16 bis 21 war so ziemlich mein engster Freund war, im September mit seiner Frau ein Baby bekommen wird..

Aus irgendeinem Grund hat es mich ziemlich umgehauen.
Wir haben uns damals an einem Musical-Wochenende kennengelernt... und ich bin ganz ehrlich - ne Zeit lang stand ich auf ihn ;) Ist ja klar. Ein lieber, gut aussehender Typ, der schnelle Autos genau so liebt, wie ich... der PC-Spiele mag und mir das Bass-Spielen beibringt - natürlich verliebt man sich das als 16jähriges Mädchen. Vor allem, wenn man merkt: "He, der mag mich so, wie ich bin. Einfach so. Er vertraut mir und findet mich toll..."... jaja. Teenagerromaze. Meinerseits zumindest :D aber nach einiger Zeit war dann auch mir klar: mehr als normale Freundschaft wird das nicht. Nach nem kurzen Kampf wars dann auch okay für mich... und ich durfte entdecken, dass wundervolle Freundschaften entstehen können, wenn "Verliebtheitsgefühle" außen vor bleiben. Die Freundschaft wurde immer tiefer, wir waren wie Bruder und Schwester...
Über Jahre hinweg. Und anfangs auch über fast 500 km hinweg (ich wohnte in der Nähe von Basel und er in Siegen...).

Mein FSJ konnte ich dann in der Nähe von Siegen machen und dann war es klar, dass wir uns öfter sehen. Er hat weiter auf mich aufgepasst ;) Mir durch Zeiten geholfen, wo ich vor lauter rosa Brillen die Realität nicht mehr sehen konnte. Oder wenns daheim (bei meinen Eltern) wieder so schlimm wurde, dass wir uns einfach ins Auto gesetzt haben, über die Autobahnen gerauscht sind und Musik gehört haben. Zwischendurch haben wir immer wieder anhalten müssen, weil ich in Tränen aufgelöst war und gar nicht mehr konnte. Dann hat er mich in den Arm genommen und gesagt, dass alles wieder besser wird. Und ich habs ihm geglaubt.
Wir haben uns von unseren Sehnsüchten und Wünschen und allerschönsten Träumen erzählt.
Wenn er sich mal wieder in ein Mädchen verliebt hatte, das ihn aber gar nicht mochte, hat er davon erzählt... und vor allem dann, wenn er merkte, dass es nichts wird.....

Wir konnten uns aber auch einfach unterhalten. Stunden- und nächtelang.

Zwischendurch war er insgesamt 1 Jahr in Österreich (wo er seine Frau kennengelernt hat)... und trotzdem bestand die Freundschaft mithilfe von Skype, Handy und Mails weiterhin...
Sowas habe ich bisher nicht mehr erlebt.

Ne Freundschaft, die aus einer so großen gegenseitigen Akzeptanz und Annahme besteht. Respekt füreinander, Gefühle füreinander. Freundschaftliche. "Geschwisterliche"...

Oh man, ich vermiss ihn heute immer noch.
(Nachdem ich für die Ausbildung nach Stuttgart gegangen bin - und hier "hängengeblieben" bin, wurde der Kontakt immer weniger...)

Und jetzt kriegt er ein Baby.

Ich freu mich so sehr für ihn!!
Vor allem auch deshalb, weil ich weiß, dass sein größter Wunsch eine Familie ist. Und jetzt wird das wahr. Ich könnte vor Freude für ihn heulen!! (okay, das ist schon geschehen)...

Eine große Wehmut ist allerdings auch dabei. Ich weiß nicht, woher sie kommt.
Vielleicht weil ich jetzt endgültig akzeptieren muss, dass mein "Bruder" jetzt ganz andere Ziele, ein völlig anderes Leben hat... nein, so richtig stimmt das nicht. Aber ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll.

Ich weiß es nicht.
Verdammt.
Ich sitz hier, heule und höre die Lieder, die wir im Auto immer gehört haben. Im coolen, schnellen Auto mit den Rennfahrer-Gurten. Mit massig Bass-Noten. Die Nacht durchgemacht und geredet....

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