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Tagebuch Doc12
2010-10-30 16:05
Der weinende Clown - 100
In der Klinik meldete sich Bruno am Empfang, wurde in die dritte Etage geschickt, wo ihn eine Krankenschwester in Empfang nahm und zunächst die Formalitäten erledigte. Dann führte sie ihn in ein Krankenzimmer, er zog sich aus, bekam einen sterilen dunkelgrünen Kittel und legte sich ins Bett.
Im Zimmer stand noch ein weiteres Bett, darin lag ein grauhaariger Mann in ungefähr seinem Alter und schlief. Ächzend und mit schmerzverzerrtem Gesicht legte sich Bruno wie befohlen hin und wartete. Er überlegte, ob er Sarah anrufen sollte, doch er wollte sie nicht ängstigen und beschloss, damit noch bis nach den Untersuchungen zu warten. Nach etwa einer Stunde kamen zwei Pfleger, um ihn auf einen Wagen hieven und zur Untersuchung zu bringen.
„Was soll das denn werden, meine Herren?“, protestierte er.
„Wir bringen Sie jetzt zum großen Check. Sie müssen in die Röhre.“
„Ich kann noch laufen – ich hab’s nur im rechten Arm, nicht in den Beinen“, entgegnete er ärgerlich.
„Wir haben aber die Anweisung ...“
„Ihre Anweisungen interessieren mich nicht. Gehen wir.“ Bruno schob die Bettdecke zur Seite, sprang behände aus dem Bett und lief zur Tür. Die beiden Pfleger standen mit verblüfften Gesichtern da und sahen sich fragend an.
„Kommen Sie, meine Herren, immer nach Ihnen – Sie kennen sich hier aus.“ Bruno grinste.

Die Untersuchungen waren binnen einer Stunde erledigt, die Diagnose unterschied sich kaum von der des Hausarztes, er bekam zwei Spritzen in die Schulter, anschließend legte man ihm den rechten Arm in eine Schlinge, um ihn ruhig zu stellen. Eine Krankenschwester brachte ihn zurück in sein Zimmer, wo er zunächst umständlich mit einem Arm sein Handy aus der Jackentasche kramte und sich anschließend wieder ins Bett legte. Dann wählte er Sarahs Nummer.
„Hallo mein Schatz, alles in Ordnung?“, fragte sie.
„Soweit schon – bis auf den Umstand, dass ich momentan im Krankenhaus liege.“
„Was?? Was ist denn passiert?“
„Keine Angst – es ist nichts Schlimmes. Nur mein rechter Arm macht mir Schwierigkeiten. Kommt vom vielen Schreiben.“
Etwas erleichtert meinte sie: „Wann kann ich dich besuchen?“
Heute Nachmittag – wenn du Zeit hast.“
„Welche Frage! Natürlich.“
„Also dann bis später. Mach dir keine Sorgen. Ist wirklich nicht schlimm.“
„Hast du Schmerzen?“
„Kaum. Ich habe eben zwei Spritzen bekommen. Seitdem weiß ich überhaupt nicht mehr, warum ich hier bin. Mir kommt das alles leicht übertrieben vor. Aber wer weiß, für was es gut ist.“
„Gut. Ich komme so schnell ich kann, mein Schatz.“
„Nur keine Hektik. Bis später.“ Er beendete das Gespräch.

Kommentare


unbekannt
16:29 30.10.2010
Liegt im anderen Bett Donatello?

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2010-10-30 16:05