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Tagebuch Die_Geisha
2006-03-19 15:44
Der Augenblick 1
Ich habe in meinem ersten Eintrag Jack erwähnt. Der Mann , der mich wieder ,ich möchte sagen , "zurückgebracht" hat. In die Wirklichkeit. Er ist bisher etwas zu kurz gekommen....Vermutlich , weil ich wohl doch noch Gefühle für ihn habe....

Es war nur wenige Tage , nachdem ich mit ihm Schluss gemacht hatte. Ich habe bereits erwähnt ich sei "untergetaucht". Dieses Untertauchen war eigentlich ein Urlaub mit einer Gruppe in der ich singe. So ist nicht das Untertauchen spontan auf das Schlussmachen gefolgt , sondern umgekehrt. Wäre dieser Urlaub nicht geplant gewesen hätte ich mich kaum getraut schlusszumachen aus Angst er könnte mir in seiner Wut etwas antun.
Es war also der letzte der fünf Tage. Von dem ganzen Urlaub hatte ich kaum etwas gehabt , war mit halbem Herzen dabei gewesen , weil ich mich fürchtete ,was mich zu Hause erwarten würde. Jack war schon immer jemand gewesen ,der mich fasziniert hatte. Er hatte einfach eine wunderbare Ausstrahlung. Es war die Tatsache ,dass er fähig war in allem das Schöne zu sehen. Ich erinnere mich noch ,dass wir , die jüngeren der Gruppe , nachts die Stadt erkunden wollten. Wir gingen in einen Park ,der auf einer Anhöhe lag. Direkt am höchsten Punkt zog sich eine Mauer entlang. Wir anderen wären vorbei gelaufen , nur er hielt inne. Ihm schien der Atem zu stocken , so sehr strahlten seine Augen. Es war der Ausblick , mit den unzähligen Lichtern der Stadt. Es war die Stille und die Erhabenheit des Augenblicks ,die ihn so zum Staunen brachten. Und erst dann erkannte ich ,dass die ganze Großstadt wie ein geöffnetes Schmuckkästchen zu unseren Füßen lag. Es war unbeschreiblich.
Ich hatte in seiner Gegenwart ein unglaubliches Gefühl in mir. Es war eigentlich weniger schön. Ich fühlte mich ihm so sehr unterlegen. So unfähig zu genießen , nahezu blind gegenüber den wirklich wichtigen Dingen. Ich fühlte mich oberflächlich und ich hatte mich immer für sehr tiefgründig gehalten...Ich dachte ich könnte nie an ihn heranreichen.
Es war nun der letzte Abend angebrochen. Das Gefühl der Nutzlosigkeit und Unwichtigkeit in mir war zermürbend. Ich fühlte mich nicht gut genug. Hinzu kam die Angst vor der Heimkehr. Da war Ronda , eine Kindheitsfreundin von mir. Mit der Zeit hatten wir uns auseinandergelebt. Uns verband in diesem Urlaub die Gruppe. Ich fand sie so perfekt wie eine Frau nur sein konnte. Sie war wirklich schön. Sie war redegewandt. Sie war fein. Neben ihr fühlte ich mich immer klein und unsichtbar. Da war Antje , die durch ihre aufgeschlossene und lustige Art mit nahezu jedem befreundet war. Das ist keine Übertreibung. Da war Nick , die unverbesserliche Frohnatur , den jeder mochte.
Neben all diesen Menschen war ich so klein.

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2006-03-19 15:44