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2007-06-22 23:21
vom 17.02.2002
Warum? Im selben Moment wird klar: Es gibt keine Antwort, kann keine geben. Schicksal, wenn das gibt. Was ist überhaupt passiert... und warum gerade sie? Ich weiß, diese Sekunde, ich werde sie ein Leben lang nicht vergessen. Die Straße, Bäume, ein Gullideckel. Unwichtige Dinge, die sich unlöschbar einprägen. Alles wird anders sein, alles was vorher war, wird vergessen sein. Es kann nicht sein, so etwas passiert nur anderen, nicht mir, nicht uns, nicht so nah. Wann habe ich sie das letzte Mal gesehen, will mich an alles erinnern, jede Geste, jedes Wort, nichts verlieren, wusste nicht, dass Erinnerung so kostbar ist. Kann einfach nicht fassen, was er sagt, es kann nicht wahr sein, darf nicht wahr sein. Verzweiflung. Tränen. Ich hätte sie besser kennen sollen. Bilder kommen, Erinnerung. 3 Tage nur ist es her, dass wir auf dem Bahnhof standen... Nur 3 Tage? 3 Tage, die ein Leben, zehn Leben, 50, 100 Leben verändern. 14 Jahre nur, warum so wenig, wieder die Frage warum, die Frage, die niemand beantworten kann. Hat sie etwas gespürt, hat sie gelitten oder war einfach alles vorbei? Vom Schlaf in die Ewigkeit. „Tod“, das klingt so grausam, so grausam endgültig. Es ist grausam,und es ist endgültig.

„Nein, nicht hier, geh hoch ins Klassenzimmer“ „ Warte, warte auf mich“
Wieder etwas, was ich nie vergessen werde. Wie sie auf mich zukommt. Wieder Tränen, wieder Trauer, Verzweiflung. Treppen hoch...und dann Worte, so viele Worte, die doch nicht ausrichten können, nicht ändern, nichts rückgängig machen...
Sie geben sich die Klinke in die Hand, reden, wollen uns, sich selbst trösten. Warum schweigen sie nicht, wenn sie doch nicht wissen, was sie sagen sollen. Lieber Schweigen, Stille als leere Worte. Alle Worte leer, keine Bedeutung, ohne Sinn.
Viele Tränen, jeder tröstet jeden, versucht es...und sie spielen Karten. Sie spielen Karten!? Wie können sie Karten spielen? Geht für sie das Leben einfach weiter? Wie können sie so einfach an der gleichen Stelle weitermachen?

Alle Gedanken um sie, der Wunsch nach Erinnerung verdrängt alles.

In der Kirche, die Trauerfeier. So viele Menschen, so viele Blumen, noch mehr Tränen.

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2007-06-22 23:21