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2005-05-12 20:09
Blues
Das Handy klingelt, meine Schwägerin ist dran. Sie habe noch so viele Babyklamotten, die sie verkaufen möchte, jetzt, wo ihre Kinder wieder etwas größer geworden sind. Dabei wären auch zwei Kinder-Hochstühle. Ob sie diese denn zurück halten soll.
Ich habe ihr freundlich aber bestimmend erklärt, dass sie diese ruhig verkaufen soll. Sie meine ja nur, damit etwas da sei, wenn es denn nun soweit mal sein sollte...
Eine Spur schärfer habe ich ihr dann nochmals erklärt, dass diesbezüglich von meiner Seite keine Interesse bestünde, ihr einen schönen Urlaub gewünscht und aufgelegt.

Wie mich das nervt! Nicht genug, dass meine Freundin jeden Anlaß, jede noch so kleine unverbindliche und neutrale Äußerung meinerseits dazu nutzt, ihren Kinderwunsch zu äußern. Wenn wir irgendwo spazieren sind, oder wie letztens in Oberhausen in diesem Sea-Life waren, kommt man an freilaufenden Kindern nicht vorbei. Ich ging in die Hocke und zeigte einem kleinen Jungen die verschiedenen Tiere im Becken und erklärte dies und das. Meine Freundin stand natürlich mit glänzenden Augen im Hintergrund und war in den nächsten Tagen dermaßen davon begeistert. Gut, auch mir hat es Spaß gemacht! Hin und wieder muß ich sie aber stoppen. Ich trau mich ja kaum irgendwas zu sagen oder zu machen, ohne dass sie eine Verbindung zu Kindern und Familie zustande bekommt. Und dann noch der Anruf meiner Schwägerin, dieser komische Vatertag letztens, meine Mutter, die auch irgendwie drängt...
Gestern war ich mit meiner Lebensgefährtin beim Sport. Wir waren beide nicht gut drauf. Sie beklagt in ihrer Beziehung, dass ihr Freund zu selten Zuhause ist. Ich erzählte ihr meine Geschichte. Sie, meine Lebensgefährtin, kennt mich wie kaum eine andere Person. Schließlich waren wir über 11 Jahre zusammen. Sie meinte, dass sich bei mir die Gefahr eines Ausbrechens entwickeln könnte. Wenn man mich drängt oder eben in die Enge treibt, schalte ich auf stur und blockiere diesbezüglich alles.
Ich liebe meine Freundin, und mittlerweile kann ich mir eine Familie mit ihr auch gut vorstellen. Allerdings ist mein Kampf mit mir selber noch nicht ausgefochten. Ich kann mir ebenso auch sehr gut vorstellen, mein Leben lang unverheiratet und kinderlos zu bleiben.
Das Ganze, dieses Gefühl der Lebenswegsentscheidung, gepaart mit Unsicherheit und Selbstzweifel, dazu eine gehörige Portion von Zukunfsangst, nimmt mich wieder gefangen. Hinzu kommt vielleicht der Verlust meines Vaters. Was würde er mir raten? Könnte ich im Gespräch mit ihm zu einer Lösung kommen? Seine Stimme schweigt nunmehr seit drei Jahren...
So bin ich auf mich selbst gestellt, allein gelassen mit meinem Gewissen. Ich bin noch nicht an die Weggabelung angekommen, jedoch führen alle Wege dorthin. Früher oder später muß ich mir dessen stellen, was mein zukünftiges Leben verändern wird. Meine Angst ist, dass ich dabei jemanden oder viele verletzen könnte, die ich liebe.

Der Blues nimmt mich in die Arme...

Kommentare


unbekannt
12:23 15.05.2005
:)

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19:54 13.05.2005
Habe mit ihr schon gesprochen. Alles ist geklärt.
Und danke für's in Arm nehmen.
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unbekannt
20:26 12.05.2005
Charly, vielleicht wurde es schon getan, wenn nicht, ist es an der zeit für ein offenes Wort, besonders deiner Freundin gegenüber. Es ist nicht gut gedrängt zu werden, wenn man sich noch nicht wirklich schlüssig ist!! Das würde alles im Keim ersticken! Das sollte deiner Umwelt klar sein! Befreie dich vom Gedrängt-Werden...sonst wirst du auf keinen Fall jemals Kinder haben.....schick den Blues mal weg und laß dich von mir in die Arme nehmen....ich denk an dich.:)

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2005-05-12 20:09