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Tagebuch SanVenganza
2011-03-13 19:57
Glückspiel

Per einstweilige Verfügung, des Landgerichts Köln, wurde Hartz 4 Empfängern die Teilnahme am staatlichen Sportwettenangebot Oddset, in NRW, untersagt. Der normale Lotto-Tippschein ist von diesem Verbot nicht betroffen. Lediglich der Verkauf von Rubbellosen an Minderjährige.

Wie nicht anders zu erwarten war ist der Aufschrei riesig.

Leute, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Es geht in der einstweiligen Verfügung nicht um den normalen Lottoschein, sondern um Sportwetten. Bei diesem Angebot kann der Spieler, unter anderem, auf den Ausgang von Fußballspielen oder auf den nächsten Formel 1 Weltmeister wetten. Und das mit, teilweise hohen, variablen Wetteinsätzen. Die Quote auf einen Championsleagesieg vom FC Bayern liegen gerade bei 7,00. Bedeutet, bei 5,00€ Einsatz bekommt der Spieler 35,00€ raus, wenn Bayern die Championsleage gewinnt.

Das ist das gleiche Prinzip wie bei Pferdewetten.

Diese Art von Glücksspiel soll Menschen, die sich in der Grundsicherung befinden, möglich sein?

 

 

Die Grundsicherung ist laut Definition eine, „bedarfsorientierte und bedürftigkeitsgeprüfte Sozialleistung zur Sicherstellung des Lebensunterhaltes“.

 

 

Gehört neuerdings Glücksspiel zur Sicherstellung des Lebensunterhalt? Ich denke nicht. Glücksspiel, in jeglicher Form, ist Luxus. Und Luxus ist nun einmal nicht vorgesehen wenn man sich in der Grundsicherung befindet. So hart es sich auch anhören mag, für persönlichen Luxus ist die Allgemeinheit nicht zuständig, sondern jeder selbst.

 

Ein Sprecher von Westlotto verwies darauf, dass im Hartz4 Regelsatz 39,96€ zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben enthalten seien. Dieser Betrag könnte auch zum Lottospielen eingesetzt werden.

Was Glückspiel allerdings mit gesellschaftlichem Leben zu tun hat, erschließt sich mir nicht mal im Ansatz.

 

Nun mag man einwenden, dass es Menschen, die sich in der Grundsicherung/Hartz4 befinden, selbst überlassen sein muss, was sie mit dem Geld machen das ihnen zur Verfügung steht. Das mag sein, aber ich denke das der Umgang mit dieser Unterstützung verantwortungsbewusst sein muss.  Zocken gehört für mich nicht dazu.

 

Da ich gerade eh mit Grippe und Fieber auf dem Sofa liege, habe ich mich heute einmal ein wenig durchs http://www.erwerbslosenforum.de geklickt. Entzückend.

 

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2011-03-13 19:57