Träumestopp?
Shit, ich versinke wieder zu sehr in meiner eigenen Welt, halte die Wirklichkeit kaum aus, da ist alles voller Testosteron, was ich an sich nicht schlimm finde, es nervt einfach nur, wenn man nicht einmal in Ruhe einkaufen gehen kann.

Seit ein paar Tagen schon denke ich an eine Person, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht, dabei kennen wir uns gar nicht richtig und ich weiß, ich projiziere da wieder das halbe Universum rein. Manchmal gibt es sie, diese einzigartigen kleinen Momente, in denen du auf jemanden triffst und dich sofort angezogen fühlst, du kannst gar nichts dagegen machen. Das passiert mir nicht oft, ich kann sie an der Hand abzählen (na ja, ok, an beiden Händen , diese Momente, in denen ein Fremder plötzlich so nahe ist, so vertraut, fast zu nah...
Das Gefühl, erkannt zu werden, wenn er dich ansieht, wie dich niemand ansieht.

Klar fehlt mir irgendwas in meinem Leben, dass ich andauernd abdrifte in meine Träume. Aber das, was mir fehlt, das kann ich nicht einfach so haben. Es wäre einfacher, wenn ich irgendwo hingehen könnte, Abenteuer bestellen, bitte diesmal ohne Rückfahrticket, einfach mittenrein und ja, ich gehe das Risiko auch ein, dass ich mir vielleicht nach einer Woche schon wünsche, wieder zurückzugehen und es nicht zu können.

Ich würde gerne normal leben und darin aufgehen können, es gut finden. Es geht nicht. Es geht schon seit Jahren nicht, es ging noch nie. Sobald sich ein "normales" Muster entwickelt, wird der Drang zu fliehen übergroß.

Um mich herum ist die Heirats- und Babywelle losgegangen. Ich tanze auf fremden Hochzeiten und gehe raus, sobald der Brautstrauß geworfen wird, werde rotzig, wenn schon wieder die Frage auftaucht, wann ich denn heiraten möchte: irgendwann mal, unter Wasser oder in der Luft und geworfen wird kein Brautstrauß, sondern ein Callboy, dann hat die jenige, die ihn fängt, wenigstens direkt etwas davon.

Was soll's. Es ist Sommer. Da spinnen alle etwas rum. Hormone. Ja, genau, es sind nur die Hormone, kein Grund für eine Krise.