Flockenspiel
Eine Skipiste.
Pulverschnee. Naturally. Sonnenschein. Of course.
Das Snowboard schwarz. Die Hose schwarz und die Jacke leuchtend pink, weiß. Damit man im Schnee nicht verschwindet, jederzeit sichtbar ist. Sichtbar für wen?
Die Piste ist leer. Unendliche Weiten. Die Alpen. Glitzernder Schnee. Ein Meer von Licht.
Stimmen, die in dein Ohr dringen. Entfernte Laute, Lachen. Vielleicht bist du doch nicht alleine?
Eine Kurve, zwei Kurven. Vor dir erstreckt sich das Tal.
Dein Snowboard verkantet und du kippst nach vorne über. Machst eine Rolle, als Sportlerin hast du gelernt zu fallen und auch wieder aufzustehen. Dennoch bleibst du erst einmal liegen.
Skier, die in dein Blickfeld geraten, eine leichte Schneefontäne rieselt auf deine Beine nieder. Du bleibst liegen. Kein Unbekannter. Nicht bedrohlich, niemand der dich verletzten will. Oder? Niemand der dich verletzten kann. Oder?
„Hast du dir weh getan?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht.“
„Wo?“ Ernste, besorgte Augen. Ernsthaft besorgt?
„Ich weiß nicht, aber ein Kuss wird es schon richten.“ Denn wenn du mich küsst vergesse ich alles um mich herum.
„Ein Kuss, soso.. Den sollst du bekommen!“
Warme Lippen, kalte Luft. Schneefeuchte Hände auf deinen Wangen.
Glückseligkeit. Zumindest für den Moment.
Happy End. Wenn auch nur für den Augenblick.

Ein Gesicht. Ein Gesicht unter vielen.
Eine Minute in Angesicht der Ewigkeit.
Und ein Traum. Unter vielen Träumen.

Heimaturlaub. Um Abstand zu gewinnen, um zurückzufinden, um den Träumen zu entfliehen, um für sich zu sein.
Die Familie, der Hafen. Das Zimmer, die Zuflucht. Daheim.
Daheim ist, wo das Herz ist. Wo ist das Herz? Wo ist daheim?