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Tagebuch Blutelfe
2006-02-06 17:38
damals

damals.

damals liegt 10 jahre zurück, ich war 17 jahre jung und meine erste liebe haute mich einfach aus den latschen. unseren ersten kuss gaben wir uns auf dem heimweg (nach der disko) in einer sommernacht mit regen. ja so wie sich das ein junges mädel so vorstellt. und die ersten monate vergingen.. so unheimlich aufregend war auch das erste mal.

einige wochen später überkam mich ein komisches gefühl. irgendwie war mir so übel, mein magen wollte einfach nicht. komisch, was war da los? hmm nach der ausbildung bin ich dann doch mal in die apotheke, obwohl es in meinen augen unsinn war. tja und so gross die unruhe war, so gigantisch war auch das resultat. schwanger! mit 17 und in der ausbildung.

meine mutter bringt mich um, ich werde alles in meinem leben verlieren. ich kotze mir die seele aus dem leib und blieb still.

meine schwester hat kurz darauf ihre tochter geboren, die freude war riesig in der familie und genau aus diesem grund gibt’s nen familienausflug zum schwesterherz. ich hielt die kleine in meinen armen und die tränen kullerten. in diesem augenblick sagte ich es meiner schwester. himmel, hölle, angst, freude alles brach über mir zusammen. aber keiner wollte es unserer mutter sagen. wir hatten einfach angst.

tage später brach ich den unterricht in der schule ab, stieg in den buss und fuhr zur arbeitsstelle meiner mum. meine verheulten augen hat keiner an diesem tag übersehen. in ihrem armen klappte ich einfach zusammen während ich ihr sagte was los war.

danach ging ich erst mal durch die hölle! sie redete nicht mehr mit mir, meinem dad war es egal und meim freund? hmm, och naja, war ja nicht die erste freundin vom ihm der "das" passiert war. wow! ach so einfach ist das?

schwesterherz kam dann kurzerhand zu besuch und alle dinge mit mir erledigt. ich war sicher mich richtig zu entscheiden. denn eine wahl hatte ich nicht - dachte ich! am 23. dezember war ich zur voruntersuchung im krankenhaus.

ich hatte keinen plan was auf mich zukam! ultraschall.. ja sicher… aber da gibt es doch ne menge unterschiede. heute bin ich schlauer. heiligabend kotze ich das komplette festtagsessen… der familie wurde gesagt ich habs mit dem magen! denn oh schande, so was darf keiner wissen. so was passiert in unserer familie nämlich nicht.

nach dem weihnachtsfest gings ab ins krankenhaus, 3 tage.

hier begonnen die schlimmsten tage meines lebens und ich werde sie nie vergessen. man steckte mich, dieses kleine unartige und eklige etwas in ein zimmer mit zwei frauen die diesen weg schon mehrfach gegangen sind. gleich mal zur abschreckung damit das miststück was lernt. ja und das habe ich! noch nie hatte ich in meinem leben so etwas ekliges kennen gelernt, das nenne ich heute abschaum. frauen die dinge wie diese beschreiben mit "raus mit dem dreck" und "übermorgen können wir weiter fi*****"… es war einfach nur die hölle. ich weinte und weinte in mein kissen und kam mir vor als ob ich 3 jahre alt war.

dann folgten einfach die dinge die rein medizinisch folgen müssen und es tat weh. danach ging es in den op. auch daran kann ich mich noch erinnern. ich sah ihr ins gesicht, eine schwester die im schein der strahler wie ein engel schien. ich wünschte mir zu sterben in diesem moment. eine träne bahnte sich ihren weg, sie wischte sie ab und streichlte meine wange. danach wurde ich wach…

…ich war glücklich! ja ich war glücklich, denn nun konnte man mich wieder lieb haben, meine familie würde mich wieder akzeptieren.

das lachen sollte meine schmerzen ein wenig überspielen und es gelang auch!

und so kam der alltag zurück, ausbildung ging seinen gang, freund war da… erste gemeinsame wohnung, erster job. prima das leben! und eines tages kam das erwachen! ich hatte die falsche entscheidung für mich getroffen.

was ich dann tat, tat ich für mich. ich habe mir das ultraschallbild aus dem krankenhaus besorgt und eine menge bücher gelesen. im internet bin ich über ein sehr nettes forum für frauen gestossen. dort lese ich heute noch ab und an! ich habe begonnen zu verarbeiten und mich mit mir und meiner entscheidung zu beschäftigen. allein traf ich diese entscheidung nun mal nicht, ich habe zwar unterschrieben. die entscheidung trafen letztendlich andere für mich. mit ihrer art damit umzugehen, an meiner seite zu stehen oder eben nicht.

ich bin nie wieder schwanger gewesen und bin nun 27 jahre alt. meine tochter wäre fast so alt wie meine süsse nichte. jetzt werden einige fragen tochter? woher will sie das wissen. hmm es gibt ne menge wege auf dieser welt, nicht alles muss real sein. ich höre auf mein herz, meinen bauch und meine träume. dieses kind war nie geboren, dennoch ist sie da und ein teil meines lebens. und ja, ich liebe dieses kind und ich vermisse es.

dennoch geht mein leben weiter. wenn ich an sie denke dann lächel ich und küsse sie in gedanken. aber vergessen kann man nicht…

dies ist auch für ihn, meinen freund mit dem ich dies teilte. mit dem ich 5 jahre teilte. leider konnte ich es dir nicht mehr sagen. vor gut 4 wochen hast du das leben eines menschen beendet und dich ebenso davon gestohlen. dies waren dinge die ich dir gerne noch gesagt hätte

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leben 

Kommentare

17:47 13.02.2006
huiii jetzt gerade eben hab ich deinen eintrag erst gehen, sry. mein herz und mein bauch waren von anfang an für ein "es bleibt hier". das konnte man ja schon zwischen den zeilen lesen.. *kicher*

ich freu mich ;)
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19:10 09.02.2006
und, was hast du gedacht wie ich mich entscheide? und warum ist deine seite komplett weiß? liebe grüße ;)
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11:31 07.02.2006
hallo lore. dieser teil meines lebens ist geschichte. ich kann sehr gut damit leben - jetzt. lediglich eines wollte ich damit ausdrücken; egal wie - egal was - es bleibt immer im kopf. tief drinnen kann ich deine entscheidung ein bissl erahnen.. ich steh auch hinter dir. denn es ist dein leben. ich drück dich
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21:56 06.02.2006
oh, das ist wirklich eine sehr heftige geschichte, und es tut mir sehr leid für dich dass du so lange dran geknabbert hast bzw immer noch knabberst. ich wünsche dir sehr dass du damit zurecht kommst, auch mit der durchdrehtour (entschuldige das wort) deines exfreundes. aber wenigstens kann nach soviel leid eigentlich nur gutes kommen! und bei mir ist es nicht so dass niemand hinter mir stehen würde, gottseidank. ich hab tolle freunde und ne super mutter. aber entscheiden muss ich allein. ich denke da ist man mit 17 auch noch abhängiger von den meinungen anderer, als wenn man älter ist. danke für deine hilfe. lore.
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