Die scheint es an manchen Stellen nicht zu geben, denn sowohl gestern als auch vorgestern konnte ich mir meinen Gedankenfluß sparen. Es ist schon blöd, wenn man seine Gedanken nicht los werden kann. Wie so oft war ich gestern so weit, meinen Account zu löschen und mir was anderes zu suchen. Was hätte ich davon? Nichts, denn hier steckt die Arbeit von fast vier Jahren drin. Und da der Mensch von Natur aus faul ist, überlegt man sich das dann sehr gut, ob man sich die Mühe macht. Mittlerweile bin ich froh, daß ich nichts gelöscht habe und heute meinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Obwohl ich für dieses Jahr keine guten Vorsätze gefaßt habe, wird mir erst jetzt so richtig bewußt, daß ich bis zum heutigen Tag mehr hätte schreiben können. Zum einen habe ich fehlt mir an manchen Tagen einfach die Lust und zum andern macht mir die Technik einen dicken Strich durch die Rechnung. Aber das macht ja nichts. Dafür habe ich mittlerweile gelernt, locker zu bleiben. Das ging mir am Donnerstag nicht anders. Da habe ich nämlich vergessen, einen Stempel auf einen Frachtbrief zu machen. Daß man mir das sofort unter die Nase hält, war klar. Mein Kommentar war, daß ich das nicht mit Absicht gemacht habe. T. hatte natürlich die passende Antwort auf Lager: man macht ja auch nichts mit Absicht. Die Jungs machen nie was mit Absicht. Es ist völlig normal, daß man was vergißt. Es versteht sich fast von selbst, daß man Pakete beklebt und die dann im Regal stehen bleiben. Aber wenn ich in drei Jahren einmal vergesse, einen Stempel auf den Frachtbrief zu machen, dann hat man direkt was zu lästern. Ich kann damit leben und das gar nicht mal so schlecht. Irgendwann haben sich die Kerle wieder beruhigt und alles ist gut. Sollte das nicht der Fall sein, ist das nicht mein Problem. Es ist besser, wenn ich mir meinen Teil denke und mich wieder an meinen Schreibtisch setze. Vielleicht wird man dann mal schlauer. Was ich zwar nicht glaube, aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Alles wird gut.

Das alles gut wird, hoffe ich für die nächsten fünf Tage. Bis zum Ende der Woche ist mein Chef noch krank und keiner weiß, ob er am 22.01. im Büro erscheint. C. meinte vorgestern, daß mein Chef einen Antrag stellen wollte, daß er früher in Altersteilzeit gehen kann. Ich weiß nicht warum, aber ich vermute, daß er das auch gemacht hat. Man hat den Antrag abgelehnt und deshalb ist er jetzt seit sechs Wochen krank. Da kann man natürlich die Mutter vorschieben, die umheimlich viel Streß macht. Rückenprobleme ziehen natürlich auch immer. Selbst dagegen kann man was machen, in dem man zum Sport geht. Blieben noch die seelischen Probleme. Das man einen Knacks bekommt, wenn es nicht so läuft, wie man sich das vorstellt, versteht sich von selbst. Das sind alles nur Vermutungen, aber vielleicht ist da auch was Wahres dran. Es ist gut möglich, daß es ihm nicht in den Kram paßt, daß seine Frau schon längst nicht mehr arbeiten geht und die meiste Zeit unterwegs ist. Mir würde das auch nicht wirklich in den Kram passen, wenn meine bessere Hälfte nur auf Tour ist und ich jeden Tag arbeiten gehen muß. Scheinbar kann er auch nicht wirklich auf den Job verzichten. Es gab mal einen Vorfall, für den einen jegliches Verständnis fehlt. Er und seine Frau wollten mit Bekannten ein langes Wochenende verbringen. Dumm nur, daß das Wetter nicht so mitspielte. Um 9.30 Uhr stand er im Büro, hat aber gleich gesagt, daß er um 13.00 Uhr geht. Warum er dann überhaupt gekommen ist? Zu Hause wäre das Internet nicht so schnell. Das Gehen um 13.00 Uhr begründete er damit, daß er der Firma keine Stunden schenken will. Das ist doch geil, oder? Na ja, so ist das. Ich lasse mich überraschen. Wenn er kommt, soll das so sein, ist er noch länger krank, dann freut mich das. So was sagt man zwar nicht, aber ich kann nun mal nicht anders. Im März ist er eh weg, von daher ist es völlig egal, ob er nun da ist oder nicht.