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Tagebuch Sommer
2016-12-03 19:05
Kleine Einlage

Für meine Verhältnisse bin ich für einen Samstag recht spät, was meinen Eintrag betrifft. Dabei sollte ich den Streß links liegen lassen, erst recht an einem Samstag. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Was das angeht, sollte ein kurzer Eintrag reichen. Doch da mir im Moment viele Dinge ganz gewaltig auf die Nerven gehen, dürfte schon einiges zusammen kommen. Die Tage, die wir zu zweit im Büro gesessen haben, sind gezählt und ab Montag sollte alles seinen gewohnten Gang gehen. Das wird aber nicht ganz einfach werden, wenn man die ganzen Mails checken muß und sonst immer nur unterwegs ist. Dann kommt der Praktikant und der braucht ja auch seine Zugangsdaten für den Rechner. Dinge, mit denen meinen Chef schon ein wenig beschäftigt sein sollte. Da ich in drei Tagen nicht alles alleine bearbeiten konnte - auch ich habe nur einen Kopf und zwei Hände - liegt schon ein ganzer Schwung an Papieren in den Körbchen. Das sollte doch Grund genug sein, sich mal am Riemen zu reißen, damit die Ware auch in diesem Jahr noch das Haus verläßt. Doch an wem bleibt die Arbeit hängen? An mir natürlich. Da hilft es nicht, wenn ich eine Faust in der Tasche mache. Ich muß mich schon fast beherrschen, daß meine Faust nicht den Weg in irgendein Gesicht findet. Was das angeht, sind die Jungs und Herr L. gleich. Die einen vertauschen nach Lust und Laune Kartons, der andere legt die fertigen Papiere da hin, wo sie nicht hin gehören. Dabei soll man dann noch ruhig bleiben. Dem Fahrer, der unsere Pakete täglich abholt, könnte ich so oft vors Schienbein treten. Er findet es toll, daß es mit E. alles so wunderbar klappt, während R. so gar nichts auf die Reihe bringt. Wenn er sich da mal nicht täuscht, denn wenn R. E. nicht immer den Hintern retten würde, dann hätten wir noch mehr Chaos. Ich glaube nicht, daß Kartons fehlen, denn das ist sicher nur ein Vorwand, damit mich der Fahrer zu Gesicht bekommt. Der Typ steht nämlich auf mich. Das ging sogar so weit, daß er S. nach meiner Handynummer fragte, als ich im Krankenhaus lag. Dabei hat sich S. erst geziert, weil er nicht sich nicht sicher war, ob mir das überhaupt recht ist, wenn er einfach so meine Handynummer weiter gibt. Er hätte ja auch per SMS fragen können, aber nun gut. Zum Glück hat der Typ nicht angerufen. Wäre doch ein Anruf gekommen, hätte ich den Anruf weg gedrückt. So bin ich halt.

Als hätte man nicht schon genug um die Ohren, ging es heute wieder hoch her. Meine Mutter hatte keine Lust, mit einkaufen zu gehen. Was meinen Vater nicht in den Kram gepaßt hat. Er hat mal wieder Dinge vom Stapel gelassen, mit denen er gar nicht mal so unrecht hat: sie geht gar nicht mehr vor die Tür und läuft immer nur von der Küche ins Wohnzimmer. Irgendwann schafft sie es nicht mehr bis zum Arzt. In einem halben Jahr kann sie gar nicht mehr laufen und somit kann man den Urlaub an den Nagel hängen. Nach der letzten Blutuntersuchung waren die Zuckerwerte zu hoch, was daran liegt, daß sie sich zu wenig bewegt. Er macht ab sofort nichts mehr, sondern läßt alles auflaufen. Wenn das mal gut geht. Ich hole nicht die Eisen aus dem Feuer, denn ich habe selbst mir mir genug zu tun. Ich bin in den letzten Tagen an meine Grenzen gestoßen und habe demnach nicht vor, zwischen den Jahren komplett auf dem Zahnfleisch zu laufen. Ich will eigentlich zu keinem halten, muß aber doch so ehrlich sein, meinem Vater Recht zu geben. Auf der anderen Seite tut mir auch meine Mutter leid, wenn er so mit ihr meckert. Sie sollte endlich einsehen, daß das nicht so weiter gehen kann. Wenn mich nicht alles täuscht, war sie war am 28.12.14 dabei, als der Arzt gesagt hat, daß sie mehr laufen soll. Und wenn der Arzt das schon sagt, ist da was Wahres dran. Was macht sie, wenn sie doch am Herzen operiert werden muß? Weigert sie sich dann? Was ist, wenn sie zur Reha muß? Türmt sie dann aus dem Krankenhaus? Keine Ahnung. Ich gehe mal davon aus, daß meine Mutter noch ein paar Jahre leben möchte. Wenn sie sich so hängen läßt, kann sie sich das von der Backe wischen. Ich muß sie nicht daran erinnern, wie mies es mir ging, als es ihr vor zwei Jahren so schlecht ging. Und auch jetzt habe ich Panik, daß Weihnachten den Bach runter geht. Sagt das nicht alles? Ich finde schon. Wir haben alle unsere Päckchen zu tragen, der eine mehr, der andere weniger. Das ist auch normal. Wie oft habe ich zu kämpfen und trete mich immer wieder in den Hintern? Sehr oft.

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2016-12-03 19:05