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Tagebuch Scheinheilige
2013-11-26 07:18
#imagine - 3

Todesgeister

 

oh Gott, es war eine halbe Geschichte... 
ich betrat mit einer jungen Frau (in die ich verliebt war) ein riesiges Gebäude. Sie stieg in den Aufzug ein, aber ich wollte zu Fuß laufen. Sie sagte mir noch das Stockwerk, aber ich wollte trotzdem laufen. 
Also lief ich los. Das Gebäude war schmal und sehr modern weiß...mit hellhrau weißer Marmorwand. 
Nach den ersten vier Treppen fiel mir erst bewusst auf, welchen Stock sie mir genannt hatte: 96. (es war genau diese Zahl, ich erinnere mich genau!)
Shit, ich dachte, ne... das laufe ich bestimmt nicht. Da bin ich ja morgen noch nicht da. Also ging ich zum Aufzug und stieg ein. Er war groß, gut beleuchtet. Ich suchte nach der 96. Es gab vier Spalten von Zahlen - SO viele Stockwerke. Noch bevor ich auf die 96 drückte, stieg ein schwarzer Mann mit in den Aufzug und blieb vor mir an der Tür stehen. Ich stand links hinten in der Ecke. 
Der Aufzug fuhr los.....irgendwas stimmte nicht.

Der Mann sah mich an und er verwandelte sich. Er wurde zu einem Senior mit strubbeligen, dünnen, weißen Haaren, einem kahlen Gesicht aber trotzdem einen gut gebauten Körper - vermutlich früher mal Sportler. Er war klein. Kleiner als ich.
Aus Schreck fing ich das Schreien an. 
Als der Aufzug hielt, stieg er aus. Draußen standen eine junge Afro-Amerikanerin und eine weiße mit pechschwarzen Haaren. Für Männer vermutlich eine sexy Frau - Megan Fox Imitation (ich persönlich finde Megan Fox überhaupt nicht attraktiv!) Der Typ stieg aus, ich war schon erleichtert... 

Aber dann stellte er sich zwischen die beiden Frauen und ich merkte, dass ihre Gesichtszüge seltsam leblos aussahen. Er grinste mich an ..und zu dritt schwebten sie mir entgegen in den Aufzug. Es waren Geister. 

dann war es so, als wäre ich ein Beobachter.
Ich sah, wie eines der Geister (ich weiß nicht mehr welcher) ...in meinen Körper fuhr... ich schnappte nach Luft, erbrach unmengen von Blut....
Nach wenigen Minuten hörte es auf...und der Geist besaß meinen Körper.
ich wusste nicht, was er wollte. Im 96ten Stockwerk angekommen, stand bereits dir Tür von meiner "Freundin" (oder was auch immer sie war) offen....der Geist in meinem Körper spazierte selbstverständlich hinein. Irgendwie führte ich Konversationen in meinem Kopf mit ihm. 
Ich schrie gedanklich verzweifelt...wollte wissen, was er vorhat. 
Die Stimme die zu mir sprach, war definitiv eine Frauenstimme.

Meine Freundin lächelte mich an meinte "Doch noch geschafft" während sie mit dem Rücken zu mir gedreht Kaffee vorbereitete.
Meine Hand griff nach einem Messer. 
"Warum?", fragte ich gedanklich.
Es antwortete nur: "Ich will mein Kind zurück"...

Und dann geschah es....ich ging auf die junge, sehr hübsche Frau zu...ich empfand sehr intensive Gefühle für sie... drehte sie zu mir um, packte sie an den Hüften, und küsste sie leidenschaftlich. Sie ging darauf ein, aber ich wusste, dass der Geist meinen Körper für diesen Kuss nur als Aufwand benutzt. 
Und dann...stach ich zu...brachte sie um....
seh grausam...überall war Blut.......Blut und..sie schrie und weinte verzweifelt, warum ich das mache.........

Schließlich sackte sie zusammen und holte in ihrer eigenen Blutlache ihren letzten Atemzug....
Auf einmal lag ein Kind auf dem Boden...zierlich, klein, vielleicht gerade mal vier Jahre alt.... blass, eiskalt, dunkelblaue Augenringe, schwarze, lange Haare.....im Großen und Ganzen ein sehr schönes Kind...wenn es nicht tot und verwest aussähe...

Und dann sah ich, wie der Geist in meinem Körper die Seele meiner Freundin, die gerade verwirrt im Raum stand, beeinflusste, dass sie in den Körper des Kindes wanderte.... 
Das Kind blinzelte mit den Äuglein...ihre Wangen nahmen wieder Farbe an - zartrose...ihre Lippen rosenrot.... die Augenringe verschwanden.... ihre tiefblauen Äuglein blickten mich an. 
Ein Gefühl, das nicht meins war, war so von Glück und Freude überströmt, dass ich es beinahe gar nicht mehr bereute, meine Freundin umgebracht zu haben.
Tränen,d ie nicht meine waren, liefen mir über die Wange - aus Herzensfreude.

Ich eilte zu dem Kind auf den Boden, zog es auf meinen Schoß, wog es in meinen Armen, küsste weinend und vor Freude kaum mehr richtig denkend, ununterbrochen ihren zarten Kinderkopf...

bis sie ihre kleine Hand auf meine Wange legte und sagte: "Mama"....

 

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