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Tagebuch sadfaced
2009-07-07 20:41
blank_.
es gibt momente, in denen fühlt man nur leere.

gedanken kreisen mir durch den kopf.
ich will lachen, weinen, schreien -
doch da ist nichts. nur leere.
sie schnürt mir die kehle zu. ich kann kaum atmen.
alles soll raus. gefühle, emotionen, gedanken -
mein hass. meine wut. meine angst. meine sorgen.
alles.

irgendwann überwinde ich den knoten im hals.
die tränen schießen mir in die augen.
mein atem wird schneller, heftiger.
ich schreie. ein lauter schrei, nichtssagend aber doch befreiend.
ich lasse meinen schmerz einfach raus.
für den moment jedenfalls.
mein hals tut weh. meine augen brennen. mir ist schlecht.
der atem wird ruhiger. ich werde ruhiger.
ich merke, wie meine tränen langsam klebrig an meiner haut zum erliegen kommen.

und wieder -
leere.

die gedanken kreisen wieder. immer wieder denke ich über dieselben dinge nach. es ist wie ein teufelskreis. leere, hysterie, leere. jede nacht. ohne ausnahme. ich will nicht mehr. ich kann nicht mehr. ich brauche inneren frieden. ruhe. erlösung.

mein schmerz hat mich verändert. ich lache kaum noch. ich will mit niemandem reden. ich vertraue niemandem. ich fresse. ich stopfe chips und süßkram in mich, in der hoffnung, dass sie meine leere füllen. doch am ende ist mir nur schlecht und ich will mich übergeben. und dann ist sie wieder da - die leere.

wie komme ich da raus?
wie kann ich wieder freude am leben haben, ohne dass ich mich permanent an meinen schmerz und meine wut erinnere?

ich brauche ein überdimensionales pflaster, das mein zerbrochenes herz zusammenhält. ich brauche ein netz, mit dem ich mir meine seele zurück fischen kann. ich brauche ein neues leben, neue freunde, eine neue stadt, abwechslung. dazu muss ich weg von ihm , dem grund für meine innere unruhe - meinem vater.

doch leider ist das nicht so einfach.
ich bin 20.
ich bin auf das geld meines vaters angewiesen.
ich will ihn in ruhe hassen -
doch er macht mir und meiner mutter das leben schwer.
er setzt uns unter druck.
mich macht es wütend.
er streut immer wieder aufs neue salz in meine wunden.
mein hass wächst. jeden tag.
ich will ihn nie mehr sehen.
ich will nie mehr an ihn denken.
ich will nie mehr über ihn reden geschweige denn mit ihm.

ich will einfach nur wieder ein normaler mensch sein.
ich will meine kindheit vergessen.
ich will meinen vater vergessen.
ich will lachen.
ich will unbeschwert sein.
ich will mich frei fühlen.
ich will vertrauen in andere haben können.
ich will nicht mehr enttäuscht und verletzt werden.
ich will einfach nur glücklich sein. ein bisschen wenigstens.

---
und jetzt lege ich mich in mein bett, starre die decke an, lasse meine gedanken wieder kreisen, fühle die leere, weine und schreie, bis ich mit verklebtem gesicht einschlafe und am nächsten morgen nach einer kurzen, unruhigen nacht aufwache, den tag monoton wie immer verbringe, um abends wieder im bett zu liegen...
---

blank_.

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2009-07-07 20:41