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Tagebuch erinnerung
2004-02-21 21:09
Ute Kopperman 1969b
Dieser arme Ritter,
‘s war für ihn ‘nen Gewitter.
Denn er konnte es nicht fassen,
noch von ihr lassen.

Doch nun er lassen musst,
ganz bestimmt war’s keine Lust.
An der Kehle ’nen Strick,
wagt er nur noch einen Blick.

Eines Tages macht’ er ‘nen Fund.
Er fand den Grund
Für diesen Fall
Und für diesen Knall.

Heut den einen, morgen den andern.
Also war’s ein stet’ges Wandern.
Das war ihr Motto
und s’ ging wie im Lotto.

An Briefen schrieb sie keinen,
wollt sich wohl nicht festleimen.
Mit so wenig Vertrauen
könnt’ sie wohl nur auf ihn bauen.

Was sie ihm wollte sagen,
lies sie durch Boten zu ihm tragen.
Diese sagten’s ihm nach langem Streiten,
doch dann auch nur als Zweitem.

Druck und Zwang
Des Boten währten lang.
Dieses beides dann zuletzt
Gab ihm den Rest.

(Als Trost)
Lass mich nichts dauern
Mit Trauern,
sei stille!
Wie Gott es fügt,
so sei vergnügt,
mein Wille!

Was willst du heute sorgen
Auf morgen?
Der eine
Steht allem für.
Der gibt auch Dir
Das Deine.

Sei nur in allem Handel
ohn’ Wandel!
Steh feste!
Was Gott beschleust,
das ist und heißt
das Beste
(Paul Flemminmg)

Dann der Ritter kurzentschlossen
Schrieb dann ohne Glossen
alles auf in ‘nem Gedicht
und gab’s ihr mit viel Vorsicht.

Wie’s ankam wußt’ er nicht.
Ob sie ihm das Herze bricht?
Das Gerede der Leute war ihm egal,
doch war er bei ihren Reaktionen sehr labial.

Und da sagen die Leute:
“Wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.“
Wartet er auf einen Brief von ihr,
da sie war die einz’ge hier.

Wer alles noch nicht kennt
Und will, dass man es nennt,
dem sag ich die Stadt mit dem Schloss,
die Maid, den Ritter mit dem Ross.

Ute heißt die junge Maid,
die mein Herz noch immer geleit.
Und wenn sie weicht von meiner Seite,
ich bin verlkoren in der Einsamkeit Weite.

(danach das Klagegedicht)
Wie, ist es denn nicht genug, gern einmal sterben wollen?
Natur, Vergängnis, Gott, was haltet ihr mich auf?
Kein Säumnis ist bei mir, vollendet ist mein Lauf,
soll ich die Durchfahrt euch denn tausendmal verzollen?
Was kränkt es, fertig sein und sich verweilen wollen!
Ist Sterben mein Gewinn, o mir ein schwerer Kauf,
mich töten so viel Jahr und Krankheiten zuhauf,
ich lebe noch und bin wohl zehnmal tot erschollen.
Weib, Kinder, macht es ihr, verlängert ihr mein Licht?
Seht meinen Jammer an, ist dieses Liebespflicht,
zu schlechtem Vorteil euch mein Vorteil mir nicht gönnen?
Ach kränket mich nicht mehr durch euer Angesicht!
Die allerletzte Pein ist, glaub ich, ärger nicht
Als leben müssen, sterben wollen und nicht können.
(Simon Dach)

Doch
Über den Wäldern schimmert bleich,
der Mond, der uns träumen macht.
Die Weide am dunklen Teich
weint lautlos in die Nacht.

Ein Herz erlischt- und sacht
Die Nebelfluten steigen-
Schweigen, Schweigen!
(Georg Trakl)

Laubach heißt die Stadt.
Das Schloss heißt Graf Friedrich Magnus Alumnat.
Dirk- Hancord heißt der Ritter.
Der wohnt ganz nah an der Wetter.

Doch das ist mein Schicksal
Und ihr egal.
Doch dass sie mich nicht missversteht
bitt ich sie, dass sie mit mir ein Gespräch eingeht.

Liebe fordert Gegenliebe,
ist die nicht, so sind es Hiebe.
Die Hiebe so hart und kräftig,
vergisst man nicht, sie sind so lästig.

(Ein Lobpreis)
Ich weiß nicht, ob ich euch noch einmal werde sehen,
ihr wundervollen Augen!
Dennoch werden meine Wunden,
so stets von euch empfunden
und nicht mehr zu heilen taugen,
ewig, ewig offen stehn!

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