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2005-12-29 14:29
Neunundzwanzig
Meine Unberechenbarkeit macht mich berechenbar.
Ein schlauerer Satz, der meine gestrigen Emotionen beschreiben könnte ist mir leider nicht eingefallen.
Ich lag also wach. Die dritte Nacht in Folge und konnte nicht schlafen.
Also musste ich mir wieder diesen ganzen Irrsinn geben, den mein Hirn so fabriziert. Keine Chance es zu unterbinden.
Dann so ein Augenblick, den ich in meinem Leben - weiß der Teufel - bestimmt schon Hundert mal hatte. Ich fühlte mich erleuchtet.
Wahrscheinlich war es Einbildung. Ein unbewusster Teil meiner Persönlichkeit wollte mir wahrscheinlich einen Augenblick lang den Gefallen tun eine Art Ausweg aus dem Dillema zu erkennen. Eine Art von Augenblick auf welchen ich möglicherweise schon ein halbes oder volles Jahrzehnt gewartet habe. Ich fühlte mich vollständig. Ich fühlte mich gestärkt. Mir war als hätte ich begriffen, wer ich bin, welche Möglichkeiten es gäbe, aber vorallem, was davon mir evtl. gefallen könnte. Vollständig.
Ich musste an Roman denken.
Als ich am ersten Juni 2002 endlich begriffen hatte, dass auf einen Teil meiner Persönlichkeit kein Verlass war, da dieser mich in die unmöglichsten Situationen brachte, versuchte ich eben diesen zu ignorieren. Ich hatte ihn für tot erklärt. Versucht sozutun, als hätte es das alles nicht gegeben. Silence, Roman, Silence!
Es hatte nicht funktioniert.
21.10.05. Es war Abend. Es war dunkel. Ich saß im Auto bei meiner besten Freundin. Sunflowerz. Ich war nüchtern. Dennoch war ich vollendst damit beschäftigt, meiner guten Freundin gegenüber einen Irrsinnstrip zu verbergen. Ich hatte das Gefühl, dass diese Geschichte noch nicht überstanden ist. Meine Welt zerfiel in Trümmer.......am 21.10.05. Ein Tag vor Ellena´s Tag. Wahrscheinlich war dass eine Art paranoide Wahnvorstellung. Dennoch. Alles schien auf einmal soviel Sinn zu geben. Und es gefiel mir nicht.......aber nur wenige Stunden vergingen und alles war wieder beim alten. Zum Heulen, eben. Zum Heulen.

Und gestern.
Ich bin mal wieder diese Liste durchgegangen.
Was mir liegt.
Was mir nicht liegt.
Kann ich dies?
Kann ich jenes?
Kann man davon wirklich leben?
Das Ergebnis: Nichts. Was mir liegt ist nichts.
Nur im Zeitverschwenden bin ich Meister.
Dennoch. Mir war als hätte ich Ideen.
Ich suchte noch mitten in der Nacht meine Unterlagen heaus, und stellte fest, dass ich inzwischen drei Jahre gearbeitet habe. Drei Jahre, nach Vollendung der Ausbildung. Das könnte mir von Nutzen sein, wenn ich einst Bafög beantragen wollte. Nur falls ich echt nochmal zur Schule gehen wollte. Jetzt würde mich keiner mehr fragen, was meinen Eltern haben. Die Bedingungen sind nun etwas anders.

Die Ideen waren einfach.
Ich will unter keinen Umständen das sein, was ich jetzt bin.
Und...... ich möchte.....vorerst........ meine Selbstötung verhindern.
Mein innerer Monolog hatte etwas von einem Deal.
Mir war als hätte ich den kritischen Teil meiner Persönlichkeit nun akzeptiert, da ich es ohne nicht schaffen könnte.
Allein machen sie mich ein.....
und auf einmal fühlte ich mich etwas gestärkt.
Natürlich nicht genug um die Furcht vor dem Leben zu zerschlagen.
Lediglich genug um evtl. mal was zu wagen.......

Soviel zur Idee, und nun zu dem, was dann geschah.
Ich erwachte und war auch gleich wieder ich selbst.
....nur wenige Stunden vergingen und alles war wieder beim alten. Zum Heulen, eben. Zum Heulen.

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2005-12-29 14:29