grundlos hilflos?
das wären gerade die worte, die mir einfallen, wenn ich ein gefühl beschreiben müsste, das ich schon seit heute nachmittag empfinde. der besten freundin geht's kacke, weil irgendwas schief läuft, weil sie gestresst ist oder weil sich gerade mal alles türmt, uni, familie, beziehung, einfach mal alles auf einmal... um ehrlich zu sein, weiß ich selber nicht, wie das geht und wie man das aushält.
und ich fühle mich (grundlos?) hilflos, weil ich ihr nicht helfen kann. ich kann immer nur gut zureden, meinen - eigentlich sinnfreien - senf überall dazugeben und zu allem nett grinsen... so fühlt sich's jedenfalls an.
eigentlich frag ich mich sowieso, ob ich mich da nicht zu sehr hineinversetze und einmische, ob ich mich mit einigen probleme zu sehr auseinandersetze, zu lange über beziehungen oder über andere menschen nachdenke, die mir nahe stehen, mich selbst und meine eigene meinung dadurch vielleicht zu sehr in den vordergrund stelle oder verherrliche und nach außen als besonders wichtig darstelle (was ich eigentlich nicht tun möchte). andererseits will ich mich ja damit beschäftigen. es berührt mich ja, es lässt mich ja nicht kalt, also wie soll ich einfach den kopf abschalten und auf lernen stellen, wenn ich nach hause komme? gut, es sind nicht mal meine probleme, aber es fühlt sich trotzdem irgendwie shitty an...
ich biete dinge an, von denen ich eigentlich im voraus schon wissen müsste, dass dafür ein lächeln und ein dankeschön als antwort kommt, dass diese jedoch trotzdem aufgrund entsprechender umstände, die das jeweilige angebot unmöglich machen, abgelehnt werden müssen. also warum das angebot? damit ich mich selbst besser fühle?
ich weiß nicht, ob ich ein guter freund bin, werde es nie herausfinden können und will es eigentlich auch nicht wissen, weil ich angst habe vor einer antwort, die mir sagt, dass ich es eben nicht bin oder vor einer, die mich lobend und verklärend in den himmel hebt, vermutlich um mich zu beruhigen.
ich bin ratlos. ich hoffe nur, dass es auch so gut geht. ich hab sogar angst, zu beten. letztes mal ist das nämlich nicht wirklich gut ausgegangen. ok, beten ist kein tauschhandel wie "lieber gott, ich bete jetzt vier mal und dafür hilfst du meinem freund, ok?", aber hey, n bisschen was könnte doch drin sein, wenn ich meinen arsch dazu hochkriege und es dann nicht mal für mich ist, oder?
ich hab angst vor der zukunft und davor, dass alles so negativ verlaufen könnte, wie ich es mir nur ausmalen kann (und ich hab viel phantasie!!) und ich es nicht im geringsten ändern oder beeinflussen kann. alles in allem bin ich aufgekratzt wegen dingen, die mich selbst gar nicht betreffen...

hatte gehofft, wenigstens zu hause ruhe und ablenkung zu finden, aber der fernseher ist mir entweder zu langweilig oder zu weit weg, genauso wie der pc, wenn ich nicht gerade schreibe (das ist das einzige, das mich momentan irgendwie ermuntert oder ablenkt. vielleicht sollte ich nen roman schreiben, damit ich den ganzen tag beschäftigt bin), und in der unteren etage bei den lieben eltern ist mal wieder terror angesagt. keine ahnung warum, heute isses mir auch mal egal. hab mich, genauso wie paps, nach oben verzogen und muttern sitzt unten und schmollt, worüber auch immer. hab eben gefragt, darauf kam dann der vorwurf, dass ich ihr ja mit dem pc helfen sollte, da hätte sie mich schon 10 mal drum gebeten. abgesehen von der tatsache, dass ich ihr vorhin geholfen hab und ich mich nur an das eine mal erinnern kann, dass sie mich gefragt hat... ach, is mir jetzt auch latte. wenn ich darüber noch nachdenke...
eigenartigerweise gefällt's mir aber so, wie's ist, ganz gut. vielleicht auch, weil ich einige dinge neuerdings anders sehe...
ich hab wieder so ne phase, in der ich meiner gedanken nicht herr bin, in der ich unkontrolliert einzelne worte oder wortfetzen "denke" und mich hinterher dafür schäme, wie ich es schon mal hatte, als mein bruder mir ein paar schimpfwörter erklärt hat als ich klein war und ich immer wieder daran denken musste und ich mich dann geschämt hab, wenn ich währenddessen meine mutter oder meinen vater angesehen habe und mir immer auf den kopf geschlagen hab, weil ich das wort loswerden wollte...
so denke ich jetzt immer wieder daran, dass meinen eltern etwas passieren könnte und natürlich habe ich angst davor. ich habe mittlerweile bei vielen freunden und bekannten gesehen, wie schnell es passieren kann und vielleicht freue ich mich deshalb jetzt sogar darüber, dass wir uns streiten. auch wenn man sich streitet, man ist immerhin trotzdem zusammen, liebt sich trotzdem und lebt ein gemeinsames leben. irgendwie ist das ganze schon n stück weit pervers, aber ich freue mich über jeden kleinen rotz, sei es mein vater, der dreck in der küche tarnend unter die fußleiste schiebt und dann kichernd zur arbeit flüchtet, meine mutter die dann nen ohrenbetäubenden tobsuchtsanfall bekommt oder mein bruder, der genervt ins nächste ruhige zimmer rennt, sobald die fetzen wieder fliegen, weil seine nerven das ganze nicht mehr so mitmachen. ich freu mich über jeden scheiß, der mir sagt, dass wir alle noch da und alle zusammen sind, vielleicht aus angst, vielleicht aufgrund eines anderen bewusstseins, vielleicht aus blödheit oder naivität. ich hasse die gedanken, die ich in regelmäßigen abständen habe, wenn ich mich mit meinen eltern unterhalte oder sie nur ansehe, aber ich kann sie weder kontrollieren noch abstellen, also werde ich mich wohl damit abfinden müssen.

und was das gemeinste an der sache ist... nicht nur, dass ich meine gedanken (wieder mal) verabscheue und den großteil am liebsten ausblenden würde, nein, sämtliche "mittel", die mir früher "geholfen" haben, fallen jetzt weg oder haben sich als nicht so hilfreich zu anfang herausgestellt. nicht, dass ich eine gesunde methode gehabt hätte, um sie auszublenden, aber es ist doch trotzdem fies, gerecht, weil es eigentlich kein reales problem im eigentlichen sinn gäbe, aber aus meiner sicht fies.