Gefangene Kinder
Betrachtet man, die in Gruppen zusammengefasste, rückwärtsziehende Gefangenen, erschreckt man ob diesem erschütternden Bilde. Neben wenigen älteren Männern marschieren Kinder von 15 bis 18 Jahren, in die Uniform gezwängt und tuen froh, dass ihre Soldatenzeit beendet. Vor Tagen noch haben eben diese den Letten vorgegaukelt in drei Wochen in Berlin sein zu wollen. Vielleicht sind sie es aber anders als gedacht. Fragt man diese Kinder, woher sie sind, bekommt man durchweg zur Antwort, dass der Raum um Minsk ihre Heimat ist und dass sie knappe 14 Tage ausgebildet sind. Ein älterer Mann ist von der Krimm, seine beiden Kinder sind freiwillig nach Deutschland zur Arbeit. So erlebt man täglich Schicksale, welche mehr als erschütternd sind. Vielleicht versucht uns der Russe jetzt in seinem Vorfelde erneut zu täuschen, indem er uns neben wenigen älteren Soldaten der Inf. Kinder gegenüber stellt. Vielleicht hat aber doch sein Menschenreservoir diese Verluste erlitten, dass er mit seinem letzten und gewaltigsten Aufgebot in großen Zügen zu Kindern greift.