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2017-04-29 09:50
Fr. 28. April 2017
Der Freitag war dann seelisch wirklich nochmals sehr aufregend für mich. Wobei auch immer mehr schöne, positive Situationen dazu kommen.

Am Freitag Nachmittag waren wir zum Beispiel noch bei seiner Schwester. In der Pause liest sie gerne Zeitschriften. Hin und wieder hole ich ja ein paar Zeitschriften. Auch wenn diese dann schon ein paar Wochen alt sind, sie freut sich trotzdem immer darüber. Mal wieder "ein bisschen Klatsch" zu lesen. Für meine Mutter hatte ich ja einige Hefte geholt. So viele wollte sie im Krankenhaus aber gar nicht haben. Ich hatte hier dann einen ganzen Stapel liegen. So viel lese ich davon auch nicht. Dann lese ich lieber meine Bücher (auch meine E-Bücher) oder (zur Anregung) meine "Sportsachen" (wie Fit for Fun usw.).

Nun gut, es hat sich dann so ergeben, dass wir am Freitag Nachmittag für etwa 2 Stunden zu ihr gegangen sind. Ihr Mann war natürlich auch da und ihre Schwiegermutter ist ebenfalls gekommen. Wir haben dann spontan ihren 60. Geburtstag etwas "nachgefeiert" (hatten noch Geschenke für sie, die wir direkt mitgenommen haben).

Ein paar Tränchen sind bei mit zwischendurch zwar gelaufen, aber das war in Ordnung, dafür hat jeder Verständnis. Es gehört dazu (es ist ja gerade erst ein paar Tage her).

Aber trotzdem waren die Gespräche (auch rund um Urlaub usw.) schön und interessant, haben mich sehr gut abgelenkt.

Wir haben aber auch über meine Mutter, über ihre negativen Seiten gesprochen, also was ich deswegen jetzt für Aufregung und Rennerei habe. Zum einen hat sie mir in vielen Telefonaten ja heftige Vorwürfe gemacht, also dass ich "nie hören kann" und alles im Leben falsch machen würde. Egal was ich gemacht habe, sie hätte alles anders und besser gemacht. Das war für mich seelisch immer so hart (dass sie mein eigenes Leben, meine Entscheidungen nie so richtig akzeptiert hat, so dass ich nach diesen Telefonaten immer heftig geweint habe, meint Freund mich jedes Mal trösten musste). Davon gab es unzählige Situationen bzw. Gespräche.

Auch jetzt die Sache mit der Lebensversicherung. Sie hat ja erst im September diese Versicherung abgeschlossen. Davor hatte sie über viele Jahre keine. Sie hat, wenn wir sie (wegen anderen Todesfällen) mal darauf angesprochen haben, immer gesagt, damit hätte sie nichts zu tun, wenn sie weg ist, dann bin ich (also ihre Tochter) dafür zuständig, es sei meine Aufgabe (auch finanziell) sie irgendwie unter die Erde zu bekommen. Über diese Einstellung, dann alles an mir hängen zu lasen (zumal sie ja immer älter wurde und schon seit vielen Jahren diesen Krebs im Körper hatte) regen sich bis heute alle total auf.

Diesen aktuellen Krebs an der Bauchspeicheldrüse wird sie übrigens seit etwa 2013 im Körper gehabt haben. Damals begannen die Bauchschmerzen in diesem Bereich, wo heute (also letzte Woche) der Krebs festgestellt worden ist. Also im Grunde hat sie damit dann noch 4 Jahre gelebt, was auch realistisch ist. Der Krebs und die Metastasen waren laut Ärztin ganz bestimmt schon eine ganze Weile, über Jahre im Körper.

Da sie ja seit 25 Jahren die Lungen-Metastasen hatte, wurde bei den Untersuchungen (Tumormarker) kein wesentlicher Unterschied festgestellt. Erst jetzt zu letzt, also Anfang April, als dieser Wert total in die Höhe schoss, aber sich die Lungen-Metastasen nicht verändert hatten (immer noch klein waren), erst da wurden die Ärzte ja "hellhörig" und die Untersuchungen im Krankenhaus fingen an.

Aufgrund der damaligen Bauchschmerzen (die die ganzen Jahre über blieben, anders kannten wir es nicht) wurde ein Problem mit dem Darm vermutet. Sie bekam eine Darmspiegelung. An dieser Stelle (mit den Schmerzen) machte ihr Darm einen "Knick". Die Ärzte vermuteten, dass sich dort bei Verstopfung alles "sammelt" und diese Schmerzen verursacht. Jedes Mal, wenn meine Mutter dann wieder wegen dieser Schmerzen zum Arzt ging, bekam sie starke Abführmittel (davon nahm sie in den letzten Jahren unzählige ein - auch nicht gerade gut für den Körper) und dazu auch Schmerztabletten.

Der Krebs an der Bauchspeicheldrüse war so "versteckt", dass er nie aufgefallen ist. Er konnte langsam wachsen, sich ausbreiten und erst, als alles zu spät war, da kam sie Anfang April (mit super hohem Tumormaker) ja ins Krankenhaus.

Am Freitag morgen waren wir beide zuerst beim Beerdigungs-Institut. Dort haben wir 4 Sterbeurkunden bekommen sowie die vorläufige Rechnung (rund 2.600 Euro). Davon gehen noch ein paar Euro von der Lebensversicherung ab (die Versicherungsunterlagen mussten wir dort abgeben, die hatten wir in der Wohnung zum Glück ja gefunden).

Die Beiden (also meine Mutter und ihr Freund) wollten sich in diesem Jahr noch ein neues Auto kaufen. Ich bin froh, dass daraus nicht mehr geworden ist. Ihr Opel war von 1994.

Es war für mich ein blödes Gefühl, als ich die Einäscherung unterschreiben musste. Dabei liefen auch wieder ein paar Tränen. Die Kündigung vom ADAC wird von dort aus gemacht, die Mitgliedskarte ließen wir direkt dort.

Wir waren etwa 20 Minuten dort.

Danach hatten wir zeitlich etwas Luft, sind Einkaufen gefahren. Ich war auch in der Apotheke. Meine Herpesblase tut so weh. Ist größer geworden, platzt immer wieder auf. Ich habe mir eine Salbe geholt. Übers Wochenende mehrmals anwenden, damit es nächste Woche (im Büro) dann hoffentlich nicht mehr so wild aussieht.

Ja, ich bin halt ein "kleiner Workaholic". Auch wenn mir hin und wieder noch ein paar Tränen kommen, ich freue mich wirklich schon darauf, nächste Woche wieder arbeiten zu gehen, wieder Aufgaben zu haben, dort wieder gebraucht zu werden. Dieses Arbeiten gehört für mich halt im weitesten Sinne mit zu meinen Hobbys. Bis auf wenige Aufgaben macht mir alles immer noch so richtig Spaß. Für andere ist dieses Arbeiten eine "lästige Pflicht", die sein muss um Geld zu verdienen. Aber mir macht es immer wieder so richtig Spaß (Telefonzentrale, der Postdienst, Briefe schreiben, Rechnungen zu bearbeiten und gründlich zu prüfen, Formulare zu bearbeiten usw.), ich bin immer wieder bei allen Aufgaben so richtig in meinem Element.

Dann waren wir bei der Notarin. Also es ist eine Rechtsanwältin und Notarin. Sie war etwas "komisch", "Stocksteif" wie mein Freund es beschreibt (um die 60 Jahre). Für sie (für ihre Fälle) sind wir natürlich nur ein "kleiner Fisch", an dem sie nur wenig verdient. Uns kam es so vor, als wenn sie uns schnellstmöglich loswerden wollte.

Aber egal, Hauptsache alles ist geregelt. Das Dokument war schon fertig (alles nach meinen Angaben aus der Mail). Ich habe es unterschrieben. Also habe ich mit dem 28.04. das Erbe offiziell ausgeschlagen.

Sie geht damit zum Amtsgericht, nächste Woche bekomme ich es schriftlich. Vom Amtsgericht werde ich auch angeschrieben, ob es weitere Erben gibt. Darin muss ich dann meine Tante (ihre Schwester) angeben. Ihr wird dann mitgeteilt, dass ich das Erbe wegen "Überschuldung" abgelehnt habe. Sollte sie es dann antreten, dann ist es ihre eigene Schuld, dann ist sie für alles zuständig.

Wir hatten dann noch ein paar Fragen. Ich hatte ja die Sachen von meiner Mutter, also aus ihrer Handtasche hier. Offiziell darf ich die Wohnung meiner Mutter nach dieser Unterschrift nicht mehr betreten. Was soll ich mit ihren Papieren machen? Ich hatte noch Personalausweis, Schwerbehindertenausweis, Führerschein usw. Das dürfe ich alles gar nicht besitzen. Wir sollten nochmals zur Wohnung fahren (was wir am Freitag Abend noch gemacht haben) und alle Unterlagen aus der Handtasche dort auf den Tisch legen. Wir hatten etwas Angst, dort einer Nachbarin zu begegnen, was zum Glück aber nicht passiert ist.

Auf alle Fragen antwortete die Notarin "Wie ich Ihnen schon gesagt habe, Sie haben das Erbe abgelehnt, Sie haben damit nichts mehr zu tun". Etwa 5 bis 6 mal die gleiche Antwort. Das war uns schon peinlich.

Die Karte von der Bank? Ab in die Wohnung damit, auch damit haben Sie nichts mehr zu tun. Das Geld vom Konto steht uns ja eh nicht zu. Wir hätten es zwar mit der Rechnung (Beerdigung) verrechnen können, aber nur "inoffiziell", hätten bei der Bank (laut Notarin) lieb "Bitte, Bitte" machen müssen, ob sie es dem Beerdigungsinstitut überweisen. Offiziell steht uns davon gar nichts zu. Nein, so ein "Bitte, Bitte" ist gar nicht mein Ding. Die Notarin empfahl uns selber, das Konto zu ignorieren und auch die Karte einfach in die Wohnung (auf einen Tisch) zu legen (was wir abends auch gemacht haben).

Um alles weitere (auch Kündigung der Rente und weiteren Sachen, wie das Konto usw.) wird sich dann das Amtsgericht bzw. der Nachlassveralter kümmern.

Dann gab es noch Probleme wegen dem Wohnungsschlüssel (also auch Haustüre, Briefkasten usw.). Die Notarin sagte uns, dass dieser Schlüssel dem Vermieter/Verwalter gehört. Der Nachlassverwalter wird sich dorthin wenden. Wir sollten den Vermieter telefonisch informieren und ihm die Schlüssel (am besten per Post/Einschreiben) zukommen lassen (was wir heute, am Samstag noch machen werden, dann komme ich also gar nicht mehr in die Wohnung, an die Sachen dran, was ich auch wirklich nicht möchte).

Am schwarzen Brett (im Haus meiner Mutter) ist ein Aushang, bei Problemen an diese Telefonnummer zu wenden. Dort habe ich angerufen.

Dort hatte ich eine freche Frau am Telefon. Nein, so geht das nicht. Meine Aufgabe sei es, die Wohnung ordnungsgemäß zu kündigen, leer zu räumen, neu zu tapezieren und besenrein zu machen. Dann kommt der Hausmeister vorbei und dem könnte ich den Schlüssel dann übergeben. Ich habe ihr mehrmals gesagt, dass ich gerade unterschrieben habe, das Erbe nicht antrete und mit der Wohnungsauflösung nichts mehr zu tun habe. Das hat diese Frau gar nicht interessiert. Als ich nach ihrem Namen fragte, da meinte sie direkt "das geht Sie gar nichts an, den werde ich Ihnen ganz bestimmt nicht sagen....".

Nun gut, kurz danach haben wir das Gespräch dann beendet. Die Adresse der Vermietung habe ich immerhin. Sie gab mir die Adresse, wohin ich die Kündigung der Wohnung schicken soll. Dorthin werden wir jetzt halt die Schlüssel schicken.

Wir waren dann noch bei der Post, haben einen stabilen Din-A-5 Umschlag geholt, wo der Schlüssel dann rein kommt. Wir werden ihn per Einschreiben verschicken. Ohne Absender, sondern nur mit einem Hinweis, sich bei weiteren Fragen an das Amtsgericht, an den Nachlassverwalter zu wenden (auch ein Tipp von der Notarin, sonst würde die Verwaltung doch wieder auf zu kommen).

Zwischendurch habe ich was gegessen. Nur zwischendurch mal eben eine Schale Hühnerfrikassee mit Reis (400 g), das war lecker und hat auch gereicht.

Danach habe ich noch Sport gemacht. Ich brauche es, seelisch sowie körperlich. Außerdem will ich ja auch noch ein paar Einheiten schaffen (bis Sonntag die 10 Einheiten voll bekommen). Ich habe zwar nur ein "kleineres" Programm (von insgesamt rund einer Stunde) durchgezogen, aber darüber hatte ich ja schon viele Gespräche mit meinem Trainer. Es müssen nicht täglich 1,5 und mehr Stunden sein. Selbst wenn ich hin und wieder nur eine halbe Stunde Fahrrad fahre (also Konditionstraining habe, Bewegung an sich), selbst das ist positiv.

Ich bin dann dann zuerst wieder Fahrrad gefahren, die 10 Kilometer in 32:40 Minuten (normal mit etwa 17/18 km/h, in den Powereinheiten, also alle 5 Minuten für 40 Sekunden, mit etwa 21 km/h). Aktuell reicht mir das. Auch bei diesem Rhythmus komme ich schon gut ins Schwitzen.

Nach dem Fahrradfahren noch rund 30 Minuten Sport (davon rund 5 Minuten dehnen).

10 Min. Steppbrett-Training, 15 Min. Krafttraining und etwa 5 Min. Dehnen (für Schultern, Nacken sowie Beine und Fersen).

Beim Steppbrett-Programm habe ich nur 5 Übungen gemacht, die letzten Beiden (seitlich auf dem Steppbrett) habe ich weg gelassen. Also 10 Minuten Steppbrett-Training. Also 5 Übungen (gerade hoch und runter in verschiedenen Varianten sowie seitliche und gerade Kicks) für jeweils 2 Minuten (in Verbindung mit den 1 bzw. 2 kg Hanteln).

Danach ging es dann weiter...

Mit den 3 kg Hanteln Reverse Biceps-Curls (also Handinnenflächen nach unten halten), erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Mit den 5 kg Hanteln normale Biceps, also ebenfalls erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Mit der Hantelstange und den 5 kg Gewichts-Scheiben 10 x Kreuzheben.

Dann vorbeugen und mit den 5 kg Hanteln 10 x Rudern (Ellenbogen nach hinten ziehen).

Auf die Matte. 30 Sek. Unterarmstütze.

Danach die Liegestütz-Position (also mit gestreckten Armen) 30 Sek. stabil (also mit geradem Körper) halten.

Wieder hinstellen und die Übungen für die Arme.

Gerade Stehen und mit den 2 kg Hanteln seitliche Bewegungen, die Arme (fast) gestreckt seitlich 10 x hoch bis in Schulterhöhe, halb runter und nochmals hoch bis in Schulterhöhe, erst dann ganz runter.

Vorbeugen, mit gestreckten Armen mit den 2 kg Hanteln hinter/oberhalb vom Rücken 10 x hoch.

Wieder gerade Stehen, die Arme vorne hoch, also Oberarme in Schulterhöhe, Unterarme senkrecht hoch. Die Arme 10 x gerade nach oben strecken und nur bis Schulterhöhe runter kommen.

Eine Hantel weg legen (nur mit einer Hantel arbeiten), wieder Oberkörper gerade nach vorne beugen und die 2 kg Hantel mit gestreckten Armen in Schulterhöhe vor und zurück schieben (von Brusthöhe vor bis Arme gestreckt sind und wieder zurück).

Gerade hinstellen und mit der 3 kg Hantel 10 x hinter dem Kopf arbeiten, also runter bis zum Nacken und die Arme dann wieder nach oben strecken.

Wieder vorbeugen und mit den 1 kg Hanteln seitliche Butterfly-Bewegung (also mit fast gestreckten Armen).

Zum Abschluss dann die Dehnübungen und abschließend die Arme/Schultern vor und zurück kreisen.

Nach dieser halben Stunde, bzw. einer Stunde Sport (mit dem vorherigen Fahrradfahren) hatte ich dann irgendwie "keine Lust mehr" und habe das Training nach dem Dehnen dann halt beendet. Aber ich bin wirklich stolz, dass ich diese Stunde noch so durchgezogen habe. Nach der ganzen seelischen Aufregung an diesem Tag (einschließlich Beerdigungs-Institut, Notarin und dem Telefonat mit der Vermietung meiner Mutter) hat mir dieses sportliche Abreagieren seelisch auch gut getan.

Schön, dass wir jetzt ein langes Wochenende vor uns haben (am Montag ist ja der 1. Mai). Nach dem ganzen Stress in den letzten 3 Wochen (die letzten 3 Wochenenden, gerade auch am langen Wochenende) waren wir ja täglich im Krankenhaus (zum Teil über 1,5 Stunden), mit Hin- und Rückweg sowie Einkäufe für meine Mutter usw. sind wir selber hier etwas zu kurz gekommen.

Nun gut, die Situation hat sich jetzt halt geändert. Jetzt denke ich wieder mehr an mich, an meine Hobbys, an mein Leben. Dieses Wochenende, diese 3 Tage wollen wir beide ruhig genießen. Das heißt am Samstag auf jeden Fall etwas Einkaufen fahren (und den Brief mit dem Schlüssel zur Post bringen). Ansonsten Haushalt (in den letzten Wochen, als ich seelisch so neben mir stand, ist hier einiges liegen geblieben, also ein kleiner "Frühjahrsputz", aber alles in Ruhe, bloß keinen Stress) und insbesondere auch meinen Sport und etwas Lesen, also meinen Hobbys nachgehen. Mein Leben geht weiter und ich muss jetzt meinen persönlichen Rhythmus, mein seelisches Gleichgewicht wieder finden. Das ist mir wirklich sehr wichtig. Ein paar Tränen werden hin und wieder noch kommen, aber trotzdem will ich wieder ruhiger werden, mich wieder mehr auf die schönen Sachen des Lebens konzentrieren und mein Leben genießen.

Heute morgen (also am Samstag morgen) war ich sehr früh wach (für meine Verhältnisse). Ich habe von meiner Mutter geträumt, dass sie wieder gelebt hat. Dass wie wieder wach geworden ist, starke Medikamente bekommt und noch etwas Zeit zum Leben hätte, die sie jetzt gut mit mir zusammen nutzen wollte. Als ich wach wurde, kamen mir natürlich sofort ein paar Tränen. Danach wollte ich dann nicht mehr einschlafen, nicht mehr von ihr Träumen und bin lieber direkt aufgestanden.

Kommentare

03:01 01.05.2017
dann hätte ich das wohl auch so schnell wie möglich vorgenommen und Haus und Wohnung, Erinnerungen und Nachbarn hinter mir gelassen
Good luck!
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09:31 30.04.2017
Erstens weil es seelisch sehr hart für mich ist und ich es loswerden wollte. Jeder trauert anders, geht anders damit um. Für mich war es seelisch total hart, in ihrer Wohnung zu sein, so viele Sachen von ihr zu sehen.

Außerdem die Sachen von ihrem Freund, von dem sie ja so viele Sachen hat. Wir haben uns ja nie verstanden. Also er mochte uns auch nie. Er hat immer gegen uns gehetzt. Auch wenn ich mit meiner Mutter telefoniert habe. Dann hat sie (jedes Mal) das Telefon auf laut gestellt (auch wenn ich sie gebeten habe, es leise zu lassen) und egal, was ich ihr erzählt habe (was wir so gemacht haben), im Hingergrund war er lautstark am meckern und hetzen, hat meine Mutter gegen uns aufgehetzt, so dass viele Telefonate im Streit und mit Tränen geendet haben.

Außerdem sollte meine Mutter schon vor Monaten ins Krankenhaus. Da wurde ihr Freund mit dem Darmkrebs so richtig krank. Lag einige Wochen im Krankenhaus. Sie hat sich immer geweigert, könne nicht ins Krankenhaus gehen. Sie muss sich um ihren kranken Freund kümmern. Es ist natürlich nur ein "vielleicht", aber wenn sie schon vor Monaten, schon im letzten Jahr (als zum ersten Mal das Wasser im Bauchraum festgestellt worden ist) ins Krankenhaus gegangen wäre, dann hätte sie mit Chemo noch eine kleine Chance gehabt (wobei ein Organversagen wäre früher oder später nach diesen vielen Medikamenten, nach 25 Jahren Metastasen in der Lunge eh eingetreten). Aber sie hat immer davon erzählt, dass sie dringend ins Krankenhaus soll (schon im Herbst), aber sie geweigert hat, sich lieber um ihren kranken Freund kümmern wollte. In ihrer Wohnung werden wir ständig (an allen Ecken, in allen Schränken und Schubladen) an ihren Freund, mit dem wir nur Stress und Ärger hatten (einschließlich der Gesundheit meiner Mutter) erinnert.

Und dann noch ihre Nachbarin, bei der sie sich das ganze Geld für dessen Beerdigung geliehen hat. Sie ist etwas älter als ich, eine ganz freche Frau. Ihr Mann ist ein Choleriker. Das sagt sie selber über ihn. Der schreit und poltert sofort los, wenn ihm was nicht passt. Eine "große, stabile Kante" vom optischen Her. Wir haben die Beiden, als meine Mutter noch lebte (wenn wir ihr frische Sachen aus der Wohnung mitbringen sollten) mehrmals getroffen. Diese Gespräche waren schon etwas härter. Nach dem Motto, Seht endlich zu, dass Ihr unseren Keller leer bekommt, sonst werden wir andere Konsequenzen einsetzen (so ungefähr). Er ist auch gewalttätig, das hat die Nachbarin meiner Mutter schon erzählt. Wenn ihm was nicht passt, dann schlägt er auch schon mal zu (nicht bei ihr, bei seiner Frau, aber wenn er mit anderen Ärger hat). Wir haben jetzt wirklich Angst davor, ihm dort zu begegnen.

Die Beiden (meine Mutter und ihr Freund) hatten ja so viele Sachen. Als ihr eigener Keller voll war (über, über voll war), sprachen sie diese Nachbarin an und haben deren Keller dann ebenfalls noch mit einigen großen Umzugskartons über die Hälfte voll gestellt. Das war im August vor 2 Jahren (bei ihrem Umzug in eine kleinere Wohnung im gleichen Haus). Sie waren schon rein geguckt, es ist nur "Tennef" drin, "Kleinzeug" das noch über war, nichts wertvolles.

Ja, und jetzt würden wir den Beiden (ohne Ausschlagung des Erbes) rund 3.000 Euro schulden. Wir gehen davon aus, dass sie sofort zum Anwalt rennen werden, es von mir einklagen werden. Wir möchten ihnen nicht mehr persönlich begegnen (die Frau ist krank, MS, sitzt im Rollstuhl, geht nicht arbeiten, ihr könnten wir dort ständig begegnen). Wir wollen diesem Choleriker keinesfalls mehr begegnen, werden diese Wohnung, dieses Haus nicht mehr betreten.

Deswegen mussten wir schnell handeln. Wenn die Beiden jetzt zum Anwalt gehen (womit wir fest rechnen), dann müssen wir nur das Schreiben mit der Erbausschlagung (das wir nächste Woche vom Amtsgericht bekommen) als Antwort deren Anwalt zurück schicken. Dann ist alles gut. Hätten wir damit gewartet (mit dem Ausschlagen), bis sie beim Anwalt waren, dann wären wir offiziell noch die Erben gewesen, für ihre Schulden zuständig gewesen, dann wäre es schwieriger geworden (dann hätte ich auch selber einen Anwalt einschalten müssen, meine private Rechtsschutzversicherung hinzu ziehen müssen, also deutlich mehr Rennerei).

Ja, das sind die drei Gründe für unsere schnelle Reaktion. Dass ich Abstand haben möchte, nicht mehr in die Wohnung möchte (vom seelischen her). Dass ich die Erinnerungen an ihren Freund auf ein Minimum beschränken möchte (und die Wohnung ist noch voll mit seinen Sachen). Und dass wir der Nachbarin und ihrem cholerischen Mann nicht mehr begegnen wollen, damit nichts mehr zu tun haben wollen (schon gar nicht mit der Rückzahlung, für die Beerdigung muss ich ja schon einen Kredit aufnehmen).

6 Wochen warten war mit diesen Hintergründen wirklich nicht möglich. Wir wollten es so schnell wie möglich hinter uns bringen.
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02:36 30.04.2017
Die Hausverwaltungsdame war ja echt frech. Naja, sie wird dann dafür wohl auch die ganze Arbeit mit der Wohnungsauflösung und Renovierung haben, Freude für Dich!
Warum hast Du Dir nicht mehr Zeit gelassen für die Erbausschlagung? Hat man dafür nicht 6 Wochen Zeit, zum geruhsamen Prüfen aller Fakten und Optionen (inklusive Unterlagen und Schubladen ).
Good luck!
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2017-04-29 09:50