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2018-01-21 18:20
Der Skandal

Es ist in der Tat ein Skandal, weil das Wochenende vorbei ist und mir wieder eine neue Woche bevor steht. Ich bin zwar nicht sonderlich scharf auf das Erscheinen von meinem Chef, beschäftige mich aber dennoch mit der Frage, ob er denn nun wirklich auftaucht oder nicht. Wenn dem so ist, machen sich die Magenschmerzen irgendwann wieder bemerkbar. Das muß zwar nicht sein, aber bei seiner Art würde mich das nicht wundern. Ich habe sogar schon überlegt, Ohropax einzustecken. Die Teile würden gar nicht weiter auffallen. Ich habe nicht vor, mich lächerlich zu machen, ich kann meine Ohren auch so auf Durchzug stellen. Und wenn er mir mit seinen Geschichten auf die Nerven geht, gehe ich eben ein paar Minuten vor die Tür. So was soll ja helfen. Was er kann, kann ich schon lange. Ich will mich ja nicht über den grünen Klee loben, aber in den letzten sieben Wochen habe ich echt alles gegeben. Da muß man auch mal damit leben, daß man nicht immer sofort springt, wenn den Leuten der Sinn danach steht. Eine Erkenntnis, die für mich zu spät kommt. Ich lasse mich mal überraschen. So schlimm wird es hoffentlich nicht werden. Wenn doch, bleibt mir der Trost, daß die Zeit mit meinem Chef bald vorbei ist. So viel zu diesem Thema. Heute in drei Wochen geht es mir besser. Da habe ich mein erstes langes Wochenende in diesem Jahr. Ich bin zwar nicht unbedingt ein Karnevalsfan, aber ich freue mich, wenn ich mal nicht ins Büro muß. Sonst sind wir am Karnevalswochenende meist zur Verwandtschaft gefahren, aber es gibt Gründe, den Besuch unter den Tisch fallen zu lassen. Ich will nicht näher ins Detail gehen, aber es gäbe Mord und Totschlag, wenn wir fahren würden. Und um das zu vermeiden, bleiben wir lieber zu Hause. Wir können uns noch ärgern, wenn wir im April zur Cousine fahren.

Hier war wieder ordentlich Stimmung. Beim Mittag kam mein Vater zu der Erkenntnis, daß er mit meiner Mutter laufen will, wenn das Wetter besser wird. Meine Mutter hatte natürlich gleich die passende Antwort auf Lager: sie hat es nicht an den Beinen, sie bekommt nur zu wenig Luft. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß sie dennoch mal vor die Tür muß. Es bringt nichts, wenn sie von einem Zimmer ins andere schlurft und den ganzen Tag auf dem Hintern sitzt. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann sie mal an einem Samstag mit einkaufen war. Das ist schon eine halbe Ewigkeit her, so kommt es mir zumindestens vor. Sie regt sich über ihre Schwester auf, daß sie nicht vor die Tür geht, aber selber ist sie nicht besser. Wir wollen auch in diesem Jahr in den Urlaub fahren. Da bleibt es nicht aus, daß man auch mal läuft. Das gilt nicht nur für den Bodensee, wir wollen auch an die Nordsee. Sie muß keinen Marathon laufen, aber fünf Minuten am Stück sollten doch möglich sein. Ich habe gut reden, ich habe diese Probleme nicht. Na ja, so ganz stimmt das nicht, denn ich habe momentan mit meinen Knochen zu kämpfen. Aber um mich geht es nicht. Was macht meine Mutter, wenn mein Vater mal nicht mehr ist? Dann ist sie nicht in der Lage, mal eben zum Aldi zu gehen. So wie ich sie kenne, ruft sie mich auf der Arbeit an und fragt mich, ob ich was mit bringen kann. Was soll man dazu noch sagen? Gar nichts. Da kann man sich auch mit der Zahnbürste unterhalten. Das habe ich jetzt nicht negativ gemeint, im Gegenteil. Dennoch ärgert es mich, daß ich nicht gegen meine Mutter ankomme. Dabei tönt sie doch immer, daß man sich alles sagen kann, wenn man sich gut versteht. Dumm nur, daß sie das immer wieder vergißt,

Kommentare

02:30 23.01.2018
drei Wochen sind ja nicht mehr lange
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2018-01-21 18:20