Abschiedsgedanken
Ich weiß auch, dass man im Urlaub die Uhr als den unbarmherzigen Mörder der kostbaren, so kurzen Zeit hasserfüllt anschauen möchte, denn nur allzu schnell rückt das Ende der schönsten Zeit des Jahres heran. – So schreibt mir ein guter Freund und trifft den Nagel auf den Kopf. Gewiss ist ein Bombenurlaub nicht schön. Aber man war doch in der Heimat, konnte vor dem nächsten großen Ereignis nochmals mit den Lieben zusammen sein und das Band der Verbundenheit wieder fester schmieden. Heute schmeckt schon das nochmals mit besonderer Liebe gerichtete Essen der Mutter nicht mehr richtig. Die innere Aufregung des kommenden Abschieds verstimmt den Magen ordentlich. An aktive Arbeit ist nicht mehr zu denken. Hier nimmt man ein Stück und legt es dorthin, geht nochmals rasch zur Stadt durch die Straßen der Heimat und will in Ruhe alles nochmals ansehen, dabei ist alles ein nervöses Hasten. Auf dem Tische stehen auch schon die Päckchen, welche liebe Menschen für den Weg gedacht haben. Aber alles schwert einen an Abschied – Abschied. Es hat keinen Sinn, eine Uhr anzuhalten.