Wie immer geht es mir wechselnd. Aber im Moment nicht unbedingt sehr schlecht. Ich habe einen kleinen Erfolg für mich verbucht und die wichtigsten Briefe öffnen können. Was mich sehr beruhigt hat war, dass ich nicht der einzige mit Briefkasten"phobie" bin, was mir auch eine schnelle Suche im Internet bestätigt hat. Zumindest habe ich das gestern mit meinem Therapeuten gemacht, es fehlt zwar noch einiges, aber das dringendste...

Und in diesem Atemzug habe ich auch den Spruch von nem Bekannten gehört - "Was ist los? Ich dachte immer, du wärst stark, eine starke Persönlichkeit"

Ich war immer stark. Und ich wage zu behaupten, dass ich das in vielen Dingen immernoch bin. Aber das klang so nach - "bist du jetzt total irre?", dass ich mich gefragt habe, ob ich nicht auch einmal das Recht haben kann, mal nicht stark zu sein. Nicht in allen Belangen, nur in manchen... mir eine Auszeit zu nehmen. Ich war immer stark - für andere. Für mich selber eher weniger, aber das war nicht so wichtig. Und jetzt, das erste Mal seit vielen vielen Jahren bin ganz einfach auch mal ICH dran. Und dann ist es klar, dass ich nach aussen hin auf manche nicht mehr "stark" wirke.

Wenigstens habe ich andere, für die war ich sehr lange Zeit stark und habe sie gestützt und war ihnen ein Fels - ohne etwas zurückzubekommen. Und manche von diesen Menschen sehen das ganze und versuchen, mir ein Fels zu sein.

Auch wenn es meistens nicht klappt. Aber manchmal - eher selten - da fühle auch ich mich dann bei diesen Menschen geborgen und gestützt. Das ist für mich eine neue Erfahrung. Es passiert nur sehr sehr selten.