Inzwischen war das halbe Jahr, das für die Übungsfirma vorgegeben war, gleich zu Ende und Elvira hatte noch immer keine Arbeit. Bisher hatte es nur Absagen gegeben. Ein Vorstellungsgespräch bei einem Käsehersteller war zwar sehr gut gelaufen und sie hoffte schon auf eine Zusage. Aber leider, man entschied sich für eine jüngere Bewerberin, auch eine aus dem Osten. Elvira bat die Leiterin der Übungsfirma, zu der sie einen guten Draht hatte, um Verlängerung der Schulung, um sich im Bereich Buchhaltung noch etwas fit zu machen. An dem Tag, da sie die Genehmigung dafür bekam, rief der Chef vom Käsewerk an, dass die Stelle wieder frei geworden sei. Er fragte, wann Elvira anfangen könnte und sie sagte „sofort“. Elvi wollte es gar nicht glauben. Sie hatte mit 47 Jahren noch eine Arbeit bekommen.

Später erfuhr sie, dass hier auch wieder einmal ein „Engel“ die Hand im Spiel hatte.

Gabriele G., eine zehn Jahre jüngere Frau aus dem Übungskurs, hätte diese Stelle durch Beziehungen vor ihr erhalten können. Doch sie ließ der Älteren den Vortritt, weil diese es wesentlich schwerer gehabt hätte, einen Job zu bekommen.

Gabi war aus der Magdeburger Gegend und mit ihrem Sohn über die Botschaft in Prag zu ihrem Mann nach Bayern geflüchtet.