Wenn man bedenkt, was ein Kollege von mir erwwartet hat, kann man echt zu der Erkenntnis kommen, daß die Leute zu spinnen anfangen. Es kommt schon mal vor, daß ich eine Direktfahrt anmelde. Was an sich auch gar kein Problem ist. Und im Anbetracht der Tatsache, daß übermorgen ein Feiertag ist, tauchte die Frage vom Spediteur auf, ob der Empfänger am Freitag auf hat. Das ist kein Problem, das in Erfahrung zu bringen. Und spätestens da wird es dann komisch. Der Kollege konnte oder wollte mir nicht helfen, er wollte mich an R. weiter reichen. Als wenn R. das weiß. Das muß er auch gar nicht wissen. Lange Rede, kurzer Sinn: ich sollte doch beim Empfänger anrufen und die Öffnungszeiten in Erfahrung bringen, die Telefonnummer steht auf den Papieren. Das sollte an der Stelle doch nun wirklich kein Problem sein. Daß die Telefonnummer nicht auf den Papieren stand, war nicht so wichtig. Dem Kollegen war klar, daß er dafür nicht zuständig ist und ich sollte das doch mit meinem Chef besprechen, daß ich in so einem Fall tätig werden muß. Wenn etwas unklar ist, wende ich mich an den Kollegen und wenn der mir nicht helfen will, ist das nicht meine Sache. Irgendwann war ich so tierisch sauer, daß ich dem Spediteur mitteilen wollte, daß man vor dem 17.05. nicht kommen braucht. Und dann ging das plötzlich. Man konnte von jetzt auf gleich die Öffnungszeiten in Erfahrung bringen. Etwas anderes wollte ich doch auch gar nicht. Das war Arbeit von 2,5 Minuten, aber mir durch die Blume sagen, daß ich es nicht auf die Reihe bringe, im Internet nach einer Telefonnummer zu suchen. Ich bin gespannt, ob da noch was nachkommt. Ich hoffe nicht, aber das kann man nie wissen. Wenn sich der Kollege heute schon so komisch angestellt hat, war das noch nicht alles.

Und da ja eine Sache nicht wirklich reicht, komme ich zu der Erkenntnis, daß das mit den Kompressionsstrümpfen wohl doch länger dauert als ich gedacht habe. Ich habe gestern mal angerufen und habe mich nach dem Stand der Dinge erkundigt. Und siehe da, es dauert. Auf der Verordnung fehlten Zusätze und ohne diese Zusätze genehmigt die Krankenkasse das nicht. Die Zusätze wurden scheinbar auch ergänzt und die Dame wollte per Mail noch mal auf die Dringlichkeit aufmerksam machen. Ich bin mal gespannt, wie lange ich noch warten muß. Ich muß an der Stelle gestehen, daß ich nicht sonderlich scharf darauf bin, so was zu tragen, aber wenn man mir das verschreibt, will ich das auch haben. Erst recht, wenn man bedenkt, daß wir vielleicht doch in den Urlaub fahren können. Auch wenn wir uns während der Reise eine Pause gönnen und uns die Beine vertreten, sind die Strümpfe doch gar nicht mal so verkehrt. Wenn ich morgen daran denke, kann ich im Sanitätshaus anrufen und fragen, wie nun der Stand der Dinge ist. Vielleicht geht es ja schneller, wenn ich den Leuten auf den Geist geht. So was soll ja helfen. Ich lasse mich da echt überraschen. Da ist es ein kleiner Trost, daß morgen der Rest von meiner Bestellung eintrifft. Wenn der Rest schon nicht so funktioniert, wie man sich das vorstellt, funktioniert wenigstens eine Sache. Das ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber man ist mit dem zufrieden, was man kriegen kann. Und wenn man dann noch ein langes Wochenende vor sich hat, ist eh alles gut. Das habe ich mir auch verdient, denn ich bin schon an meine Grenzen gestoßen. Gerade nach dem heutigen Tag ist das ganz besonders wichtig. Und wenn ich daran denke, daß morgen noch ein ganzer Schwung Arbeit kommt, kann ich es kaum erwarten, die Firma zu verlassen. Ich beschwere mich ja gar nicht. Warum auch? Es hat eh keinen Zweck.