Nun nahen die gefürchteten Hungersnöte: Mai, Juni, Juli! ---
Heute kam die Kartoffelschau d.h. eine Komission, die im Keller unsere Kartoffeln besichtigte. Auf jede Person sind pro Woche  5 Pfund gestattet, der Vorrat wird abgeschätzt und wer mehr hat, muß es abgeben. Wir hatten noch 160 Pfund und müssen 50 Pfund der Stadt abtreten, dieselben werden abgeholt vom Polizeidiener. Nun hatten wir gespart, kein Mädchen gehalten, um nur bei Rudolf´s Rückkehr genug Kartoffeln zu haben – und jetzt nimmt man uns aus dem Keller dieselben weg! --- ---

Die Franzosen „versorgen“ die „Linksrheinischen“ mit Lebensmitteln:
Kaffee pro Pfund 8-10 M.-Reis 2,50 M., Fett: 5 M. pro Pfund. Marmelade 1,50 M – etc. Dabei wird aber bekannt, durch Zufall, daß diese Lebensmittel sämtlich aus Metz kommen, wo sie von den Franzosen angetroffen, und requiriert wurden! So bezahlen wir mit unerhörten Preisen deutsches Gut!! --- Gestern reisten die deutschen Abgesandten nach Paris – Versailles zu den sog. Friedensverhandlungen! Allgemein wird erwartet, daß die deutsche Kommission nicht alle diese empörenden Forderungen unterschreibt! Hätte die Revolution der „Roten“ nicht unser tapferes Heer vernichtet, so wären wir nicht schutzlos der Willkühr der Entente preisgegeben! Nun bleibt uns nichts anderes übrig, als Unterwerfung, damit wir Frieden erhalten.