Weggescheuchte Gedanken
Nie war es so, dass ich mich entspannt gefühlt hätte, mich nichts wirklich beschäftigte und kein "wirkliches Problem" da war. Nun scheint es beinah so zu sein.

Die Arbeit in der Buchhandlung erheitert mich, es gefälllt mir, obwohl die erste Woche anstrengend und ermüdend war. Nun liebe ich es im Laden zu sein. Wenn ich zuhause bin, würde ich gerne wieder dort sein, nur um mich einzuhüllen mit all diesen Titeln und meinen Arbeitskollegen, die alles solch herzlich und ehrliche Menschen sind.

Es vermag mich zu füllen, genau so wie ich es mir insgeheim gewünscht hatte.

Für viele sind hier die Bücher nicht einfach nur Bücher, sondern genau solche lindernde Wunder wie für mich...

Am Freitag lernte ich jemanden kennen mit dem ich sofort über sehr bewegendes sprechen konnte. Wir sassen im Zug und verstanden uns als hätten wir uns bereits vorher schon einmal getroffen. Das war ganz unerwartet und deshalb um so schöner. Daraus könnte eine wunderbare Freundschaft entstehen, zumal sie auch Buchhändlerin ist und ganz in meiner Nähe wohnt.

Es liegt mir kaum was auf dem Herzen, ausser; dass gestern der weisse König anrief, mit fremder Nummer. Nachdem ich ihn erkannt hatte, musste ich aufhängen...der Schock in der Magengegend blieb und die minutenlange Schweigsamkeit, denn zu mehr war ich nicht mehr im Stande. Ich hatte davor viel an ihn gedacht...ich verstehe nicht wieso er mich nicht in Frieden lassen kann. Lange hat "er es nicht mehr probiert", hatte gedacht er hätte verstanden, aber scheinbar ist es nicht so.

Es ist schwer, aber ich habe Ablenkung, fühle mich ganz ok und stark, trotz den paar Tagen an denen ich gerne wieder einmal dort gewesen wäre..nicht wegen ihm. Trotzdem bin ich stolz darauf das "Nein" leben zu können, auch mit diesem manchmal plötzlich hervorschiessenden Verlangen, ich kann dagegen halten.

Morgen gehe ich wieder arbeiten - Balsam für solche ungewollten Gedanken, sie werden in Nu weggescheucht werden...