Do. 05. August 2021

Der Donnerstag ist völlig anders verlaufen als gedacht.

Schon mal kurz vorweg, ich bin krankgeschrieben bis nächsten Dienstag. 

Morgens habe ich mich zunächst wieder im Büro krank gemeldet. Es hätte heute auch keinen Sinn gehabt.

Ich hatte fest eingeplant, am Freitag wieder Arbeiten zu gehen. Egal wie sozusagen.

Aber schon beim Telefonat wurde mir gesagt, dass ich mit der Erkältung nicht im Büro erscheinen soll. Solange ich ansteckend bin, soll ich dort nicht erscheinen.

So ist halt jede Firma anders. 

Mein Freund geht trotzdem ganz normal Arbeiten, auch mit Erkältung. Seine Kollegen ebenfalls. Dort ist man froh über jeden Mitarbeiter, der zum Dienst erscheint (nachdem dort in den letzten Jahren viele gekündigt worden sind und sie jetzt am minimum Arbeiten). Und bei uns darf bzw. soll man mit einem Schnupfen bereits zu Hause bleiben. 

Nun gut, gegen Mittag fing auch noch ein Husten an. Ein trockener Reizhusten. 

Jetzt habe ich also das volle Programm, was die Erkältung betrifft. 

Ja, und dann habe ich gedacht, ob es nicht doch besser ist zum Arzt zu gehen. Ich will bzw. muss doch nächste Woche Samstag für die Impfung wieder richtig fit sein. 

Um 15 Uhr, pünktlich zur Nachmittagssprechstunde, rief ich in der neuen Praxis an. Also in der Praxis, mit der ich mich Ende Mai per Mail in Verbindung gesetzt hatte.

Zuerst ein paar Minuten lang besetzt. Dann hing ich noch mehrere Minuten in der Warteschleife.

Aber gegen 15.20 Uhr kam ich endlich durch. Na klar, Sie können gerne zu uns kommen. Wenn Sie möchten, können Sie jetzt direkt kommen.

Alles klar, also Sachen geschnappt (mich ganz schnell angezogen) und schon bin ich los gedüst. 

Die Praxis war voll. In einer Praxis (wo mein Freund ist) ist Aufnahmestopp.

Diese Praxis hat einige Patienten von meiner früheren Ärztin übernommen. 

Zudem hat eine andere Praxis Urlaub, für die sie die Vertretung übernommen haben. 

Also ziemlich viel Betrieb. 

Ich sollte etwas warten. Es wurden etwa 40 Minuten. Aber kein Problem. Das fand ich nicht schlimm.

Ich war nervös. Sah mich in Ruhe im Wartezimmer um. 

Wir waren zu sechst. Außer mir nur noch eine ältere Frau ohne Handy (ich ließ es in der Tasche), alle anderen waren eifrig mit den Handys beschäftigt, waren zwischendurch auch am Telefonieren, was ich unpassend fand. 

Eine Frau hat sich sogar unmöglich benommen. Nach etwa 15 Minuten Wartezeit sprang sie auf, rannte zur Anmeldung und hat sich sehr lautstark und frech darüber beschwert, dass sie eine viertel Stunde warten musste. Nein, sie würde sich eine andere Praxis suchen. So ein Chaos habe sie noch nicht erlebt.

Dieses Verhalten fanden alle unmöglich. Mit Notfällen und Vertretung für eine Praxis kommt es halt (in allen Praxen) mal zu Verzögerungen im Ablauf. 

Wenn ich bedenke, wie lange ich bezüglich Zügen schon gewartet habe, da waren diese 40 Minuten schon harmlos.

Die Ärztin war total nett und freundlich. Ich konnte offen und locker mit ihr über alles reden.

Ich habe mich zuerst bei ihr bedankt, dass sie mir im Mai auf meine E-Mail Anfrage (ob sie noch neue Patienten annehmen würden) so schnell und positiv geantwortet hat. Wir kamen dann sehr schnell ins Gespräch.

Natürlich erst ein paar allgemeine Fragen, sie musste mich als neue Patienten ja etwas kennenlernen (Allergien, Medikamente im Allgemeinen usw.).

Dann hat sie mich untersucht. Abgehorcht. Lungen und Bronchien sind frei. Das ist ein normaler trockener Husten. Hals (Lymphknoten) sind normal dünn. Hals nicht gerötet, nicht entzündet. 

Eine normale Erkältung bzw. Virus-Infektion.

Sie hat mich bis Dienstag krankgeschrieben. Sie gab mir Medikamente mit. Das Immunsystem stärken. Cefaimmun Stix. Das ist Pulver (in kleinen Tütchen), das man direkt in den Mund schüttet. Erstmal so schlucken. Mit einem Schluck Wasser den Rest runterspülen (habe ich gemacht, kann man auch ohne Wasser nehmen). 

Wenn es am Dienstag noch nicht ganz weg ist, dann soll ich wiederkommen. ich soll es ganz auskurieren. Auch damit ich am Samstag bei der Impfung ganz fit bin. Aber jetzt erst mal 5 Tage schonen. 

Wenn ich wieder gesund bin und die Impfung hinter mir habe (einschließlich möglicher Nebenwirkungen) soll ich mich wieder in der Praxis melden. Dann werde ich durchgecheckt. Mit Blutabnahme, EKG, Hautcheck usw. 

Über meinen Autismus haben wir auch gesprochen. Das hat sie sich sofort notiert. Ich war halt sehr nervös. Wie ich zu meiner früheren Ärztin gekommen bin. 

Ich war ja erst bei einem anderen Arzt (bei dem mein Freund immer noch ist). Die Zeit der Depressionen, bekam von diesem Arzt deswegen viele Krankenscheine (weil ich seelisch mächtig neben mir stand). Als dieser im Urlaub war, kam ich in Vertretung zu der anderen Ärztin. Diese hat auch Psycho-Therapie durchgeführt. Ich kam mit ihr ins Gespräch (wegen der depressiven Phase) und blieb dann auch als Hausärztin einige Jahre bei ihr hängen. In den Gesprächen erfuhr ich dann ja vor Jahren (etwa 2016/2017), dass ich das Asperger-Syndrom habe. 

Das hat sich meine Ärztin so notiert. Auch weitere Angaben zu meinem Leben (Beruf, Freund/feste Beziehung usw.). 

Ich finde es einen "Witz", dass die Krankenkasse immer weniger übernimmt. Man soll sich eigentlich regelmäßig, am besten einmal jährlich durchchecken lassen. Zumindest Blutabnahme und EKG. Aber die Krankenkasse übernimmt es (das Grundprogramm) nur alle 3 Jahre (mindestens, oder längere Abstände). 

Da ich ja über 50 bin (nächsten Monat 52 Jahre werde), hat sie mir diesen kompletten Check auch dringend mal empohlen. Für 35 Euro sind die wichtigsten Sachen abgedeckt (auch beim Blutbild die wichtigsten Daten). Das werde ich dann auch machen. 

Sie hat sich bei mir dafür entschuldigt, dass ich warten musste. Normal läuft der Ablauf dort ziemlich gut. Aber wegen der Vertretung und weil sie so viele neue Patienten (von meiner früheren Ärztin) übernommen haben, ruckelt es im Moment etwas im Ablauf. Aber das wird sich demnächst wieder einpendeln. 

Schon, als ich dorthin kam, musste ich erstmal an der Tür warten. Vor mir waren 4 Personen. Jeder brauchte an der Anmeldung (mit Terminabsprache usw.) etwas Zeit. Knapp 10 Minuten, bis ich dort dann endlich dran kam. 

Nach diesem Termin ging ich kurz Einkaufen (Geschäft liegt direkt neben der Praxis), habe mir noch mal Zitronen, also frische Vitamine geholt.

Den Nachmittag über lag ich dann wieder (so wie gestern) ruhig auf dem Sessel rum.

Jetzt macht sich meine zweite Krankheit, die Muskelschwäche wieder deutlich bemerkbar. 3 Tage ohne Sport, das ist Gift für meinen Körper. Im rechten Bein, im Oberschenkel habe ich (nach längerem Sitzen/Liegen) wieder ganz heftige Schmerzen/Stiche, kann kaum Auftreten, kaum Laufen. Brauche immer ein paar Schritte, um einigermaßen normal Laufen zu können.

Von der Schwerbehindung 30 % (Muskulär) habe ich der Ärztin heute noch gar nichts gesagt, dass muss ich ihr demnächst bei diesem kompletten Check noch mitteilen.

Zwischendurch habe ich ein paar Kniebeugen gemacht. Zumindest so gut es ging. Vor Schmerzen kam ich noch nicht mal halb runter. Aber Hauptsache etwas Spannung in die Beine bringen.

Das gleiche Programm wie letztens, als ich die starken Schmerzen hatte. Das Theraband genommen. Im Sessel gesessen. Bein rangezogen. Theraband unter dem Fuß. Band knapp (kurz) gehalten und Bein mit diesem Gegendruck gestreckt. 

Und das Steppbrett "griffbereit" hingestellt. Zwischendurch wie auf einer Treppe ein paar Mal hoch und runter. Jeder Schritt, jede Wiederholungen war zunächst sehr schmerzhaft, aber mit der Zeit ging es etwas besser (aber nach dem Liegen, beim nächsten Mal, wieder die heftigen Schmerzen). 

Ja, deswegen habe ich immer Angst vor Krankheiten, auch vor so harmlosen Krankheiten wie ein Schnupfen. Sobald mein Körper nicht voll einsatzbereit ist (für den Sport), sofort setzt die Muskelschwäche ein und die Schmerzen gehen los. 

Kniebeugen und Steppbrett werde ich nächste Tage zwischendurch immer mal wieder kurz machen. Immer mal wieder zwischendurch ein paar Wiederholungen. Bevor die Schmerzen zu heftig werden.

So, jetzt lege ich mich wieder hin, mich weiterhin auskurieren. Ich will schnellstmöglich wieder ganz gesund werden. 

Aktuell läuft meine Nase wieder (schubweise) total wie ein Wasserfall (die Nase ist trotz Eincremen schon ganz rot) und vorhin hatte ich einen heftigen Hustenanfall (habe ein paar Hustentropfen genommen, die man frei im Supermakt kaufen kann, etwas Linderung zumindest). Dazu fühle ich mich jetzt total matt und schlapp. Die Aufregung, die ich heute in der Praxis hatte, kommt aktuell seelisch halt auch noch dazu.