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Tagebuch tao
2008-08-17 19:02
sprechen wir auch von Fernsehsucht
Wir leben in einer Suchtgesellschaft, leider vermehren sich auch die verschiedenen Arten von Sucht. Das triebhafte Begehren hat es zwar zu allen Zeiten gegeben: Von Trunksicht berichten schon die altrömischen Schriftsteller, und Raucherlungen kennt die Medizin bereits seit den Türkenkriegen. Aber Tablettensucht blüht erst in unserer Wohlstandsgesellschaft und seit es die Krankenversicherung gibt. Dazu gesellte sich die Kaufsucht, weil manche charakterschwache Naturen der Versuchung übervoller Warenmärkte erliegen und bei ihrem Anblick geradezu in einen Kaufrausch verfallen. Seit wir den Begriff „Massenmedien“ kennen, sprechen wir auch von Fernsehsucht; seit es Spielautomaten gibt, von Spielsucht. Die gefährlichste aller Süchte ist das triebhafte Bestreben, sich durch Drogen in eine problemfreie Scheinwelt zu versetzen und alle realen Bedrückungen und seelischen Nöte zu vergessen.
Angesichts der Tatsache, dass auch Drogen leicht zu haben sind und sogar schon in Schulen gehandelt werden, fragen immer mehr besorgte Eltern: „Was können wir tun, um unsere Kinder vor Sucht und Drogen zu schützen?“ Leider ist Drogenkonsum längst kein Problem sozialer Randgruppen mehr. Auch Kinder und Jugendliche aus intakten Elternhäusern kommen mit Drogen in Kontakt – auf dem Land wie in der Stadt. Da helfen verbale Mahnungen wenig, Kinder lernen am meisten durch Vorbilder und nicht durch Vorträge. Angesichts der Tatsache, dass legale Suchtmittel wie Nikotin und Alkohol und oft auch Tabletten in vielen Familien ganz selbstverständlich zum Alltag gehören, geben Eltern ihren Kindern ein schlechtes Beispiel.
Suchtvorbeugung muss schon ganz früh ansetzen, nämlich bei der Überprüfung des elterlichen Verhaltens. Gibt es gegen jedes Wehwehchen eine Pille? Wie schnell greift Mutter zur Tablette, wenn Kopfschmerzen sie plagen? Wie schnell und wie oft spült Vater Ärger hinunter mit Alkoholika? Wie prompt müssen elterliche Wünsche erfüllt werden, notfalls per Kredit? Diese Unkultur des Konsums ist an sich schon ungesund und legt in Kindern den Keim zum triebhaften Begehren. Der Taoismus plädiert für eine Kultur des Genießens, in der zwar nicht alle Wünsche erfüllt sein müssen, aber in der das, was da ist, bewusst gestaltet und genossen wird. Das fängt schon beim liebevoll gedeckten Tisch an. Man lasse sich Zeit beim Essen und Trinken, nehme bewusst war, was auf dem Tisch steht, und dies gewährt Hilfe beim Genießen und beim Maßhalten gleichermaßen. Es schafft Atmosphäre, ein Gefühl der Zuwendung und der Aufmerksamkeit.
Jeder sollte auch den Umgang mit den eigenen Problemen kritisch prüfen.

diary

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2008-08-17 19:02