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Tagebuch Silberträne
2006-11-13 22:30
Verstand abgeschaltet
Ich bin an dem Punkt angelangt, wo ich mir selbst etwas vorgaukel. Der Punkt, dass mir nun echt alles egal ist, obwohl dem nicht so ist. Verdrängung, ja, Personen die mir sehr wichtig sind, werden verbannt, verbannt aus meinen Gedanken, verbannt aus meinem Gefühlsleben. Weggeworfen wie ein Stück Dreck, hauptsache ich muss nicht mehr an sie denken. Gedanken, die schmerzhaft sind, weil sich Vorfälle ereignet haben, mit denen ich nicht umgehen kann. Vorfälle über die ich nicht hinwegsehen kann, Vorfälle, durch die ich mich nicht mehr den Personen gegenüber 'normal' verhalten kann. Hinzu kommt, dass ich ständig dran erinnert werde, mein Fehler, muss ich den Anderen doch erstmal mitteilen, dass ich keinen Kontakt mehr wünsche, vorzeitig. Bei der einen ist das machbar, doch die Andere? Nein, absolut unmöglich.

Schule, keine Zeit, also scheiß egal. Gefährliche Einstellung, doch fühl ich mich mit der momentan besser als mit jeder anderen. Wobei ich da selbst merke, dass es keine dauerhafte Einstellung ist. Ein Gedanke, der mir momentan durch den Kopf schwirrt, um mich zu beruhigen. Eine Lüge, damit ich abends nicht panisch zu Bett gehe, weil mir alles zuviel wird und ich nichts mehr auf die Reihe bekomme.

Maskeraden, jeden Tag neu. Eine unbewusste Maske, die ich jedes mal aufsetze, um nicht wie ein Häuflein Elend durch die Schule zu rennen. Manchmal ertappe ich mich, merke aber selbst, dass diese Maske vieles erleichtert. Doch manchmal, mittlerweile sogar immer häufiger, bricht sie zusammen. Zerfällt zu Staub und ich stehe da, völlig offen für jedermann. Wirke offen, lesbar wie ein aufgeschlagenes Buch, und gleichzeitig verschlossen. Man könnte die Sprache in welcher das Buch geschrieben ist als 'Geheimsprache' darstellen, eine Sprache, die eben nur für diejenigen verständlich ist, die sie zu entschlüsseln vermögen, sofern sie sich die Mühe machen. Manche beherrschen sie von Anfang an, Andere lernen sie mühselig, und manche verzweifeln an den Versuchen sie zu verstehen. Eine Person beherrscht sie perfekt, würde sie darüber nachdenken und sich dessen bewusst werden. Eine Person, mit der ich selbst momentan gar nicht klarkomme, da ich zuviel Zeit in sie investiere, die ich nicht anerkannt bekomme. Aus diesem Grund verdränge ich sie, wieso noch länger damit beschäftigen, wenn es sowieso irrelevant ist? Völlig irrelevant, verbessert sich nichts. Diese Gedanken schmerzen, doch führt kein Weg daran vorbei. Freundschaft lässt sich nicht erzwingen. Entweder ich trauer dem beharrlich hinterher oder ich werf sie weg. Halbe Sachen bereiten nur weiterhin Schmerzen, Schmerzen, die ich mir momentan nicht leisten kann. Nur fehlt der Wille zum wegwerfen. Einerseits ist er vorhanden, doch hindert ein Fünkchen von Hoffnung ihn an der Durchführung. Hoffnung, die Gedanken in mir weckt, dass ich das alles nur falsch sehe. Doch wie soll ich dies ohne Rückmeldung wissen? Ein Gespräch muss her, ja, aber ein Gespräch würde nichts bringen. Würde die Person dasitzen, sich alles anhören, nicken, anderweitig vielleicht darauf reagieren, für einen kurzen Moment bin ich wieder erleichtert und ein wenig später würde ich merken, dass sich gar nichts ändert. Das gleiche Spiel, immer wieder. Okay, wenn ich mir nun überlege, dass ich das Handeln der Person kenne und anfange das zu interpretieren etc, weiß ich, dass ich ihr nicht ganz egal bin und wie das Handeln ihrer begründet ist. Nur kommt mir da ein Faktor in die Quere, der sich Unsicherheit nennt. Unsichert darüber, ob dem auch wirklich so ist, wie ich es mir denke. Mir fehlt das Wissen, was mir allerdings immer fehlen wird.

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2006-11-13 22:30