Ostern 1942
In diesen Tagen des Heils sehne ich mich wieder so recht nach „daheim“ Was sich von der unerfasslichen Tiefe göttlichen Geheimnisses in Menschenweise überhaupt ausdrücken läßt, wurde dort lebendig.
Jahr um Jahr in gleicher Weise neu, immer unausgeschöpft. Der erhabenen Liturgie dieser gottnahen Tage hingegeben umspannte das aus wesenhafter Erfülltheit gefeierte Opus Dei mit seinem hl. Geschehen Mönche u. mitfeiernde „Gläubige“ zur Gemeinde Gottes, den ganzen Menschen erfüllend, alle Kleinheit des Alltags bannend. „brannte nicht unser Herz“ auch wie das der Osterjünger vom erschütternd ernsten convertere, mitleidend das qualvolle todesschwere u. doch welterlösende consomatum est, hinwallend mit Herz u. süßem
zum Marterholz des Herrn, venite adorramus!, wenn es der Priester enthüllte: tae ligrum aucis,
Als wir mit dem lumen Christi einzogen am dämmernden Morgen ins dunkle Gotteshaus, da waren Seele u. Ohr dann bereit das jubelvolle exsultet zu vernehmen, Auge u. Herz schauten ins Licht, Leib u. Seele harrten der Verkündigung „der großen Freude“ des Osteralleluja, es mitjauchzend als die immer neue Verkündung der Welterlösung.
Surrexit Cha. De sepulcro, alleluja! Omoeo, ero mors, morsus tuus ero, inferne!
Was zählten Leid u. Not der Welt, was selbst die Sünde, wenn Chr. Auferstehung Tod u. Hölle besiegt? Es war Ostern geworden.
Wie ruhen Seele u. Körper in dieser Freude aus!
Dei. Ein trostvoller Gedanke ist diese Besinnung d. Jugend. So trostvoll wie eine Bestätigung der Gedanken der Osterpredigt: Auch für die Kirche als den fortlebenden Chr. kann in ihrer Gesamtheit oder in einzelnen Ländern Karfreitagsnot u. karsamstägl. Grabesstille kommen; ja e Grabstein über sie gewälzt u. Siegel u. Wächter ihr gesetzt werden. Sie aber wird nicht tot im Grabe sein, sondern auferstehen in der Kraft Gottes, herrlich u. glorreich.